Weil der damals 17-Jährige seine Schwester im Drogenrausch mit einem Küchenmesser getötet und seine Mutter schwer verletzt hat, muss der junge Mann aus Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt in die Psychiatrie. Die Jugendkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth sprach ihn wegen fahrlässigen Vollrauschs schuldig und ordnete seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, teilte eine Gerichtssprecherin mit.
Schuldunfähig, weil fahrlässig im Rausch
Der Prozess hatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt noch keine 18 Jahre alt war. Das Gericht sah es der Mitteilung zufolge als erwiesen an, dass der Angeklagte vor den Angriffen auf die Familie Cannabis und halluzinogene Pilze konsumiert hatte. Damit habe er sich fahrlässig in einen Rausch versetzt, der seine Schuldunfähigkeit bewirkte.
Psychische Erkrankung und Sucht-Probleme
Schon im Vorfeld sei der junge Mann nur vermindert schuldfähig gewesen: Er sei an einer depressiven Störung erkrankt, so die Sprecherin. Somit sei keine strafrechtliche Verurteilung für die Tötung und die Körperverletzung möglich gewesen und stattdessen die Unterbringung angeordnet worden. In der Klinik solle seine psychische Erkrankung und seine Suchtproblematik behandelt werden. Eine zusätzliche Verhängung einer Jugendstrafe erachtete das Gericht demnach nicht für erzieherisch geboten. Der Angeklagte hatte die Tat vor Gericht eingeräumt, soweit er sich habe erinnern können.
Dauer der Unterbringung noch ungewiss
Auch die Mutter und andere Zeugen waren gehört worden, außerdem hatte ein psychiatrischer Sachverständiger ein Gutachten vorgelegt. Wie lange der junge Mann in dem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht bleibt, hängt vom Therapieerfolg ab.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, so die Gerichtssprecherin. Die Tat hatte Anfang Januar für große Betroffenheit nicht nur in dem mittelfränkischen Ort selbst gesorgt.
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