Das Bundesbauministerium beruft sich auf Zahlen aus dem Jahr 2014. Demnach müssen vier von zehn Mieter-Haushalten in Deutschland mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete ausgeben. Etwa jeder sechste Haushalt zahlt sogar mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens für die Bruttokaltmiete. Kürzlich hatte eine Studie der Berliner Humboldt-Universität für 77 deutsche Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern ein ähnliches Ergebnis geliefert - die Angaben des Bauministeriums beziehen sich dagegen auf ganz Deutschland.
Bundesbauministerin Hendricks: "Mietpreisbremse verbessern"
"Zu viele Haushalte müssen viel zu viel Miete zahlen", kommentierte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) die Zahlen. Da der Markt allein dieses Problem nicht lösen werde, brauche es deutlich mehr sozialen Wohnungsbau, für den nicht wie bisher vorgesehen ab 2020 allein die Länder zuständig sein dürften. "Die Zahlen zeigen auch, dass wir eine Mietpreisbremse brauchen, die wirklich funktioniert", sagte Hendricks. Das Instrument, das den Mietanstieg in Regionen mit Wohnungsknappheit bremsen soll, müsse verbessert werden.
Die Mietpreisbremse gilt in vielen Gegenden jedoch als gescheitert, da die Mieten wegen Ausnahmeregelungen und juristischer Schlupflöcher weiter steigen.