Themenbild - Amazon, Paketzustellung
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Die Lieferung an Abholstationen war bislang kostenlos, jetzt verlangt Amazon fast immer 1,99 Euro bei Bestellungen unter 39 Euro.

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Amazon erhöht Preise: Ende des kostenlosen Versands?

Amazon erhöht Preise: Ende des kostenlosen Versands?

Nur noch vier Prozent der Onlinehändler liefern kostenlos. Auch Amazon dreht wieder an der Preisschraube. Der Versandriese hat seine Kunden in den letzten Jahren immer stärker zur Kasse gebeten. Ein Trend in der Branche?

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Die Zeiten der kostenlosen Bestellungen im Internet sind weitgehend vorbei. Nach Daten des Handelsforschungsinstituts EHI berechnen nur noch vier Prozent der Onlineverkäufer grundsätzlich keine Versandkosten.

Versandkosten für Lieferung an Amazon Abholstationen

Kein Wunder, denn auch der Platzhirsch Amazon langt immer häufiger und immer stärker zu – so jetzt auch, wenn der Kunde sich die Ware an eine konzerneigene Abholstation liefern lässt, die häufig etwa an Tankstellen steht. War diese Art der Lieferung bislang kostenlos, verlangt Amazon nun fast immer 1,99 Euro bei Bestellungen unter 39 Euro.

Hohe Mindestsumme, kostspieliger "Prime-Status"

Amazon argumentiert, dass das immer noch billiger sei als die Zustellung nach Hause, die mindestens 2,99 Euro kostet. Die Mindestsumme für einen kostenlosen Versand hatte der Branchenprimus schon länger angehoben. Am liebsten wäre dem Konzern, die Kunden würden gleich zum Prime-Status wechseln. Doch auch der Prime-Status kostet mittlerweile ordentlich: Lag der Preis bei der Einführung noch bei 29 Euro im Jahr, fallen nun rund 90 Euro an. Beobachter vermuten, dass Amazon bei den Versandkosten aber dennoch draufzahlt, weil der Rückversand für die meisten Kunden kostenlos ist.

Zalando & Otto: Was kostet die Konkurrenz?

Bei Nummer zwei und drei im deutschen Onlinegeschäft fallen ebenfalls Gebühren an: Der Modehändler Zalando verlangt seit zwei Jahren Versandkosten bei kleineren Bestellungen. Und Otto stellt grundsätzlich 4,95 Euro in Rechnung, sofern man nicht beim Kundenprogramm mitmacht.

Eine Studie des Handelsforschungsinstitut EHI (externer Link) zeigt, dass 85 Prozent der befragten Onlinehändler inzwischen Versandkosten von 2 bis 10 Euro berechnen. Wenn es besonders schnell gehen soll, nehmen die Händler teilweise einen Aufpreis. Dafür können Kunden Pakete in 24 Stunden erhalten. Ein Unternehmen gab in der Umfrage des EHI sogar an, innerhalb von 10 Minuten zu liefern. Ein Wettlauf gegen die Zeit, der kostet und von dem sich die Onlinehändler auch einen Wettbewerbsvorteil erhoffen.

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