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72. Internationale Filmfestspiele Berlin Der Bayerische Rundfunk bei der Berlinale 2022

Der BR präsentiert bei der Berlinale 2022 (10. bis 20. Februar) fünf Produktionen, die unter seiner Beteiligung entstanden sind. Im Wettbewerb des Festivals laufen die BR/ARTE/ORF-Koproduktion "Rimini" von Ulrich Seidl und "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" (NDR, BR, rbb, ARTE) von Andreas Dresen. In der Sektion Perspektive Deutsches Kino werden die Debüt-Filme "Schweigend steht der Wald" (BR, ARTE, HR, SR) von Saralisa Volm und "Sorry Genosse" (BR) von Vera Brückner zu sehen sein. "Zum Tod meiner Mutter" (BR) von Jessica Krummacher wird in der Sektion Encounters gezeigt.

Stand: 01.02.2022

19.01.2022, Berlin: Ein Mann mit Maske geht zu einer Pressekonferenz im Vorfeld der 72. Berlinale. Rund drei Wochen vor Festivalbeginn stehen die Wettbewerbsfilme der Berlinale fest. Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: dpa-Bildfunk/Wolfgang Kumm

Im Hörfunk berichten in Bayern 2 die "kulturWelt", das Reportageformat "Nahaufnahme" sowie BR24 umfangreich über die Berlinale. kinokino, das Filmmagazin im BR Fernsehen, hat das Festival in zwei Regelsendungen im Programm und produziert tagesaktuelle Berlinale-Highlights auf www.kinokino.de und in der BR24-App sowie in der BR Mediathek und auf der BR Kulturbühne.

Wettbewerb

"Rimini"

Regie: Ulrich Seidl
Drehbuch: Ulrich Seidl und Veronika Franz
Darstellende: Michael Thomas, Hans-Michael Rehberg, Tessa Göttlicher, Inge Maux, Claudia Martini und Georg Friedrich
Redaktion: Carlos Gerstenhauer (BR) Cornelia Ackers (BR), Bettina Ricklefs (BR), Monika Lobkowicz (BR/ARTE), Andreas Schreitmüller (ARTE), Heinrich Mis (ORF)
Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion in Koproduktion mit Essential Filmproduktion, Société Parisienne de Production und BR, in Zusammenarbeit mit ORF Film/Fernseh-Abkommen, ARTE und ARTE France Cinéma, gefördert von Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien, FISA - Filmstandort Austria, Land Niederösterreich, Emilia Romagna Film Commission, MIBAC Tax Incentive, Medienboard Berlin-Brandenburg, Mitteldeutsche Medienförderung, Eurimages

Richie Bravo (Michael Thomas), einst ein gefeierter Schlagerstar, jagt im winterlichen Rimini seinem verblichenen Ruhm hinterher. Mit Auftritten vor Bustouristen und Liebesdiensten an weiblichen Fans finanziert er seinen ausschweifenden Lebensstil zwischen Dauerrausch und Spielsucht. Als eines Tages seine erwachsene Tochter (Tessa Göttlicher) vor ihm steht und das Geld einfordert, das er ihr nie gegeben hat, beginnt seine Welt zu kollabieren. Währenddessen zieht sein greiser, an Demenz erkrankter Vater (Hans-Michael Rehberg) in einem österreichischen Pflegeheim die immer gleichen Kreise und wird von seiner Nazi-Vergangenheit eingeholt.

 

"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"

Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Laila Stieler
Darstellende: Meltem Kaptan, Alexander Scheer, Nazmi Kirik, Sevda Polat, Abdullah Emre Oztürk, Charly Hübner, Jeanette Spassova, Abak Safaei-Rad, Alexander Hörbe
Redaktion: Christian Granderath (NDR), Carlos Gerstenhauer (BR), Cooky Ziesche (rbb), Annette Strelow (Radio Bremen), Andreas Schreitmüller (ARTE), Olivier Père (ARTE France), Rémy Burah (ARTE France)
Produktion: Pandora Film Produktion (Produzent: Christoph Friedel) mit Iskremas und Cinema Defacto in Koproduktion mit NDR (federführend), rbb, BR, RB sowie in Zusammenarbeit mit ARTE und ARTE France Cinema, gefördert von Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, FFA, BKM, Medienboard, Nordmedia und CNC (Frankreich)

Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan), Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke (Alexander Scheer) findet. Der zurückhaltende, besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter – sie kämpfen nun Seite an Seite für die Freilassung von Murat. Papier ist geduldig, Rabiye ist es nicht. Eigentlich möchte sie nur zurück zur Familie in ihr Reihenhaus und wird doch immer wieder in die Weltgeschichte katapultiert. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen. Bernhard gibt dabei auf sie acht. Und Rabiye bringt ihn zum Lachen. Mit Herz und Seele. Mit letzter Kraft. Und am Ende geschieht, was niemand mehr für möglich hält.

Perspektive Deutsches Kino

"Schweigend steht der Wald"

Regie: Saralisa Volm
Drehbuch: Wolfram Fleischhauer
Darstellende: Henriette Confurius, Noah Saavedra, August Zirner, Robert Stadlober, Johanna Bittenbinder, Johannes Herrschmann u.a.
Redaktion: Harald Steinwender (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Barbara Häbe (ARTE), Jörg Himstedt (HR), Christian Bauer (SR)
Produktion: Poison Film (Produzentin: Saralisa Volm) in Koproduktion mit if... Productions (Produzent: Ingo Fliess) sowie BR, HR, SR und in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert von BKM, FFF Bayern, DFFF

Die Studentin Anja (Henriette Confurius) macht Mitte der 1990er Jahre ein Praktikum beim Forstamt Neustadt in der Oberpfalz. Auch private Gründe scheinen die junge Münchnerin dorthin verschlagen zu haben: Als sie ein Kind war, verschwand ihr Vater unter mysteriösen Umständen in den Wäldern der Gemeinde. Anja beginnt Nachforschungen anzustellen, doch die Dorfbewohner werden zunehmend feindseliger. Als sich ein Mord ereignet, kommt Anja auf die Fährte eines schrecklichen Geheimnisses – und gerät selbst in Lebensgefahr.

"Sorry Genosse"

Buch und Regie: Vera Brückner
Protagonisten: Karl-Heinz Stützel, Hedwig Stützel, Brigitte Ulrich, Lisa Rumpel, Lothar Thiel
Redaktion: Natalie Lambsdorff, Carlos Gerstenhauer (BR)
Produktion: NORDPOLARIS (Produzenten: Fabian Halbig, Florian Kamhuber) in Koproduktion mit BR in Zusammenarbeit mit HFF München, gefördert von FFF Bayern

Vera Brückner erzählt in ihrem Dokumentarfilm "Sorry Genosse” mit den mittlerweile 70-jährigen Protagonisten die unglaubliche Flucht von Hedi und Karl-Heinz nach. Getrennt durch den Eisernen Vorhang, versuchen die Medizinstudentin Hedi und der BRD-Student Karl-Heinz im Deutschland der Siebzigerjahre einen Weg für ihre Liebe zu finden. Einer der beiden muss es auf die andere Seite schaffen. So stellt Karl-Heinz einen Einbürgerungsantrag in die DDR. Doch dieser führt nur zu Verstrickungen mit der Staatssicherheit. Eine andere Lösung muss her: Hedi soll fliehen. Für die halsbrecherische Flucht reisen sie, als Urlaub getarnt, zu viert nach Rumänien. Dabei geht so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann. In dieser spielerisch erzählten Geschichte einer großen Liebe und einer aberwitzigen Flucht eröffnet Vera Brückner einen ungewöhnlichen Blick auf die deutsch-deutsche Geschichte: Beide Staaten, DDR und Bundesrepublik, sind für die Protagonistin und den Protagonisten Fluchtgrund und Sehnsuchtsort zugleich.

Sektion Encounters

"Zum Tod meiner Mutter"

Drehbuch und Regie: Jessica Krummacher
Darstellende: Birte Schnöink, Elsie de Brauw, Johanna Orsini, Susanne Bredehöft, Gina Haller, Christian Löber
Redaktion: Cornelia Ackers (BR)
Produktion: Walker + Worm Film (Produzenten: Philipp Worm und Tobias Walker) in Koproduktion mit BR, gefördert von FFF Bayern, Filmstiftung NRW, BKM und den DFFF

Juliane (Birte Schnöink) ist 35 Jahre alt. Ihre Mutter Kerstin (Elsie de Brauw) ist 64 Jahre alt und schwer krank. Kerstin lebt seit Jahren in einem Altenheim. Jetzt will sie sterben und hört auf zu essen und zu trinken. Juliane begleitet ihre Mutter dabei. Freunde und Bekannte kommen zu Besuch. Sie nehmen Abschied. Juliane auch, ganz langsam. Das Sterben dauert, dabei ist es recht friedlich, manchmal provozierend. Juliane weiß, sie kann mit ihrer Mutter, aber niemals für sie sterben.
Langsam ist der Tod durch Verdursten und Verhungern. Zeigt sich verstörend. Juliane wünscht ihrer Mutter sterben zu können. Das ist schön, findet sie. Aber da ist auch große Angst. Tochter und Mutter sind sich unendlich nah, körperlich und geistig. Bis etwas sie trennt: der ersehnte Tod.
Die Dramaturgie der Erzählung ist durch das Sterben, so wie es sich in der Realität verhält, vorgegeben. Es gibt keinen Ausweg. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt, und doch fiebert man mit, mit der Sterbenden und mit der Überlebenden – bis am Ende alles still ist.

Berichterstattung im Hörfunk

Bayern 2, kulturWelt:
Freitag, 11. Februar, 8.30 Uhr: Bericht über Berlinale Eröffnungsfilm "Peter von Kant"
Sonntag, 13. Februar, 12.05 Uhr: Bericht über Berlinale-Wochenende sowie die Highlights
Donnerstag, 17. Februar, 8.30 Uhr: Bericht über die Preise und Verlauf des Festivals

Bayern 2, Nahaufnahme:
Freitag, 18. Februar, 15.30 Uhr: Berlinale 2022, von Moritz Holfelder (Wh., 19. Feb., 14.30 Uhr)

BR24 berichtet am Mittwoch, 9. Februar und Freitag, 11. Februar, tagesaktuell von der Berlinale

kinokino

Dienstag, 15. Februar, 21.45 Uhr, 3sat (16. Februar 0.00 Uhr, BR Fernsehen und BR Mediathek):
Berlinale-Sondersendung: mit Berichten über die BR-Koproduktionen "Rimini", "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" sowie weiteren nationalen und internationalen Highlights aus den Berlinale-Sektionen

Dienstag, 22. Februar, 21.45 Uhr, 3sat (23. Februar, 0.15 Uhr, BR Fernsehen und BR Mediathek):
Bericht über BR-Koproduktion "Schweigend steht der Wald" sowie Rückblick auf Berlinale mitsamt Preisträgerinnen und Preisträger

Tagesaktuelle Berlinale-Highlights auf kinokino.de und regelmäßig in der BR24-App br24.de.


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