Jetzt Angst Betterov

Info Betterov aka Manuel Bittorf hat eine Schauspiel-Ausbildung und ist seit 2015 mit seinen Songs in Berlins Kneipenszene unterwegs. Größere Bekanntheit bekam er 2020 mit "Angst": Gitarrenriff und Gesang im 80s-Style à la Drangsal!


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on3-Festival 2010 Stirnbänder, Newcomer und Überraschungen

Während draußen der Schnee auf die Dächer fiel, feierte das Publikum beim on3-Festival 2010. Karten gab's seit Wochen nicht mehr, dafür Überraschungen und einen glücklichen Gewinner des on3-startrampe-Publikumspreises.

Stand: 28.11.2010 | Archiv

Joasihno live@on3-festival 2010 | Bild: BR/ Jan Schünke

Zum Schluss wurde es nochmal richtig voll: Alle wollten Kele sehen. Der Sänger der britischen Band Bloc Party war das erste Mal als Solo-Künstler in Bayern und lieferte seinen Fans ein perfektes Konzert – inklusive Best Of Medley und Bad in der Menge.

Aber halt, erst mal der Reihe nach, denn so gut wie das on3-Festival 2010 endete, so vielversprechend fing es auch an: Those Dancing Days, fünf junge Schwedinnen in langen Gewändern, eröffneten um kurz nach 20 Uhr das Festival. Die Eintrittskarten waren schon seit Wochen restlos ausverkauft. 14 Bands und Künstler standen auf dem Line Up: Neben internationalen Stars wie Kele aus London oder den Born Ruffians aus Kanada waren auch bayerische Newcomer wie Tuó aus Wolfratshausen oder Panda People aus Erlangen dabei.

Schon zum achten Mal fand das on3-Festival statt. Die Bands verteilten sich auf drei Bühnen - in den beiden holzgetäfelten Studios des Orchesters des Bayerischen Rundfunks. Und erstmals in diesem Jahr stand der Chorprobensaal des Bayerischen Rundfunks zur Verfügung. Dort sorgte Joasihno für ein erstes Highlight des Abends: Für viele Zuschauer war der junge Eichstätter mit seinen geloopten Elektro-Sound-Collagen, die so kongenial mit den Lichtinstallationen der Visual Artists Quirin Empl und Martin Mayer harmonierten, der Überraschungserfolg des Abends.

on3-startrampe-Publikumspreis

Ein kleines Abschiedsgeschenk von Tuó für on3-Moderator Laury.

Eine Überraschung gab es auch für Boshi San: Der Münchner Rapper räumte den Publikumspreis der on3-startrampe ab. Sichtlich gerührt dankte er seinen Fans. Auch die beiden anderen on3-startrampe-Bands wurden beim Finale der Staffel auf dem on3-Festival vom Publikum gefeiert: Mit cheesy Elektro-Pop heizten Panda People ordentlich ein. Die beiden Pop-Folkerinnen von Tuó hatten zwei riesige Stoff-Elefanten auf der Bühne und ihrem Moderator Laury Reichhart zum Abschied sogar ein kleines Geschenk mitgebracht.

Line Up 2010

Born Ruffians + + Those Dancing Days + + Tuó + + Console + + Boshi San + + Joasihno + + Kele + + Sizarr + + Panda People + + Roman Fischer + + MIT + + Telekinesis + + Crystal Fighters + + Little Scream

Die längste Schlange am Einlass zum Konzert-Saal bildete sich bei Console: Irgendwie wollten alle den Weilheimer Elektro-Frickler samt Gästen sehen. Der singende Schlagzeuger Michael Benjamin Lerner alias Telekinesis aus den USA rockte das Festival, die Born Ruffians begeisterten mit einer tighten Show und vertrackten Pop-Songs, und bei den drei Jungs von Sizarr blieb vielen der Mund offen stehen: so jung und schon so gut?

Little Scream live auf dem on3-Festival 2010 mit Richard Reed Parry von Arcade Fire am Schlagzeug

Laurel Sprengelmayer alias Little Scream hatte beim on3-Festival ihren ersten Auftritt in Europa überhaupt und dafür gleich noch ein paar Gäste im Gepäck: eine Geigerin, Richard Reed Parry von Arcade Fire für das Schlagzeug, und außerdem noch den Indie-Folk-Sänger Scott Matthew. Der stand beim on3-Festival vor drei Jahren auch das erste Mal auf einer europäischen Bühne. Diesmal sang er mit Little Scream im Duett ein Neil-Young-Cover.

Kurz vor Schluss enterten dann die Crystal Fighters aus London die Bühne. Lange Haare, Tücher, nackter Oberkörper und Stirnbänder – etliche Zuschauer guckten erstmal etwas erstaunt angesichts des Hippieoutfits. Nach zehn Minuten hatten die Londoner die Menge fest im Griff, der halbe Saal tanzte irgendwann zu dem Mix aus baskischem Folk und knalligem Elektro. Parallel begann Kele mit seinem Konzert. Die Qual der Wahl fiel schwer - bei den Crystal Fighters bleiben oder nebenan zu Kele gehen? Zum Schluss waren dann beide Hallen brechend voll, und die Fans durchgeschwitzt und zufrieden.


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