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Info Indie-Rock aus New York von Mitski. Frontfrau Mitski Miyawaki wurde in Japan geboren. Außerdem lebte sie schon in Malaysia, China und in der Türkei. In ihren Songs thematisiert sie unter anderem ihre interkulturelle Identität.

Wichtigster Musikpreis der Welt? Die Grammys schaffen sich selbst ab

Die "Oscars" der Musikindustrie stehen schon länger unter Beschuss. Alle meckern, alle reden drüber. Nur ansehen will sich den Mist kaum jemand. Lohnt sich auch nicht.

Von: Katja Engelhardt

Stand: 13.02.2017 | Archiv

Beyoncé auf der Bühne bei den Grammys | Bild: picture-alliance/dpa

Heute Morgen, unangenehm früh, wurden in den USA die Grammys verliehen. Vorher gibt’s immer einen riesen Trubel. Nur zwei Tage später redet von der Veranstaltung aber schon keine Sau mehr. Das zeigt sehr deutlich: Die Grammys sind zwar ein nettes Branchentreffen, aber sonst komplett irrelevant. Fünf Beweisstücke von den diesjährigen Grammys.

1. Die Stars gehen selbst nicht hin.

Drake tourt lieber, Kanye West bockt zuhause rum (Wer soll dann für Skandale sorgen?) und Justin Bieber behauptet, die Grammys wären für junge Künstler eh nicht mehr relevant. Obwohl wir Justin nicht mal unsere Klamotten für den nächsten Tag rauslegen lassen würden, müssen wir ihm recht geben. Jemand wie er gewinnt Fans mit Spontaneität und Snapchat, nicht mit ner lahmen Laudatio (und die Musik kann es ja auch nicht sein). Spannendere Nachwuchsstars – und nein, Ed Sheeran gehört nicht dazu - sollten etwas tun und sagen können, was nicht dem perfekten Timing des offiziellen Slots eines Auftritts oder der Laudatio entspricht. Sogar die wichtige Transgender-Botschaft von Laverne Cox "Googelt Marvin Grimm!" geht unter, wenn sie nur aus einem Satz bestehen kann. Damit kommen wir zu Punkt 2.

2. Niemand braucht 2017 noch eine derart strikt getimte Show.

Niemand niemand niemand niemand niemand. Gerade im Zeitalter von Trump müssen Messages für Gleichberechtigung und Liebe (ja, sorry, "Liebe") doch Platz haben. Düdüm. Fehlanzeige. In einem Songintro, ja vielleicht, sonst nirgendwo. Überhaupt, wo waren die Seitenhiebe auf Trump? Wenn Katy Perry dank "persist" Armbinde und der Constituion auf einer Leinwand schon rebellisch wirkt… klar, oder?

3. James Corden. Ja, wirklich, James Corden.

Der knuffige Sing-along-Bär, der uns Carpool Karaoke beschert hat, hat in seiner eigenen Sendung nur die ganz großen Stars. Die sollen ja ziehen. Grade bei den Grammys ist es doch aber nur interessant, wenn jemand wie Chance The Rapper Preise absahnt. Corden hat zwar immer wieder betont, wie geil er Chances Album findet, ist dann aber doch nur ein harmloser Typ, der sicherstellen soll, dass hier nix zu mutig wird. Müh.

4. Die Sendung ist wie der Eurovision Song Contest - nur lahmer.

Beim ESC gibt’s wenigstens ordentlich Lichtspektakel. Bei den Grammys wittern alle die politischen Fallstricke. Dass Beyoncé ständig gegen Adele verloren hat, das muss nicht taktisch sein, sieht aber verdammt blöde aus. Let`s do a Kanye: Stellt man das Album "Lemonade", dass schwarzen Amerikanern eine Stimme geben soll, die zeitgemäß ist, gegen das Album von Adele. Beyoncé hat zwar einen Preis für das Album bekommen - als bestes "Contemporary Urban Album". Aka: in der Nische ist es geil, aber im großen Pop sehen wir hier leider keinen Platz für dich, Bee. Gerettet hat das dann eben niemand, der die Show geplant hat, sondern Adele, die den Preis für das beste Album entgegen nimmt und erstmal Beyoncé erzählt, wie toll doch "Lemonade" ist.

5. Die Grammys sind Kindergarten-Karneval.

Die sonst so gute Lady Gaga hat sich für ihr Duett mit Metallica als Jeanette Biedermann verkleidet und tut so, als wäre sexy zu Metal tanzen ein gute Idee. Der geborene Entertainer Bruno Mars hat sich für sein Tribute to Prince in das unambitionierteste Prince-Kostüm aus Rüschenhemd und dummem grinsen geschmissen und Beyoncé trat mit ihrem Babybauch und Beweis für Jay-Zs Potenz – Zwillinge! – als Fruchtbarkeitsgöttin auf. Die Stylisten sind hoffentlich allesamt gefeuert.