Terror-Verarbeitung Eagles of Death Metal kündigen Bataclan-Doku an
Der Schock sitzt immer noch tief. Am 13. November 2015 stürmen 3 maskierte Attentäter ein Pariser Konzert der Eagles of Death Metal und töten 89 Menschen. Jetzt soll es eine Doku geben über die Zeit nach dem Anschlag – aber wollen wir das?
Von: Claire Ölkers
Stand: 05.11.2016
| Archiv
Rund ein Jahr ist vergangen, seit dem Anschlag auf ein Pariser Konzert der US-Band Eagles of Death Metal bei dem 89 Unschuldige starben. Jetzt hat die Band bekannt gegeben, dass es eine Band-Dokumentation über das Attentat und die Zeit danach geben wird. "Eagles Of Death Metal: Nos Amis (Our Friends)" soll der Film heißen, Regie führt Colin Hanks, Sohn von Tom Hanks. Der Film soll erstmals im Februar 2017 im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt werden. Stellt sich nur die Frage: Was dürfen wir von der Doku erwarten?
Der Film wird in drei Teilen erzählt: Im ersten wird die Band vorgestellt, der zweite Teil dokumentiert den Abend des 13. November 2015. Zum Schutz der Toten wird dabei auf Bildmaterial verzichtet und nur mit Audioaufnahmen gearbeitet. Im dritten Teil werden die Eagles bei ihrer Rückkehr nach Europa begleitet.
Entstanden aus einer fixen Idee
Die Doku entstand als fixe Idee. Hanks, Freund der Band, sah filmisches Potenzial in ihrer Situation nach dem Anschlag, holte sich Live Nation als Produktionsfirma mit ins Boot und fing ohne große Vorbereitung an, die Eagles of Death Metal mit der Kamera zu begleiten. Daher können wir sicherlich viele echte und wenig geplante Momente erwarten. Aber wollen wir das überhaupt?
Jesse Hughes, Sänger der Eagles of Death Metal, hat nach den Anschlägen immer wieder mit kontroversen Behauptungen und haltlosen Mutmaßungen Schlagzeilen gemacht. So behauptete er zum Beispiel, dass der Anschlag hätte verhindert werden können, gäbe es in Frankreich nicht so strikte Waffengesetze. Dann hätten schließlich alle Konzertbesuche eine Waffe zur Verteidigung dabei gehabt. Eine weitere These von Hughes war, dass das Konzertvenue Bataclan in die Terrorpläne eingeweiht gewesen wären. Weiter behauptete er, unmittelbar nach dem Anschlag tanzende Muslime auf der Straße gesehen zu haben – die waren natürlich auch alle eingeweiht.
Ein Film, der zeigt wie eine Band nach einem so schrecklichen Ereignis wieder zurück ins Leben findet, ist sicherlich eine gute Sache. Ein Film, der weiter Angst schürt vor Terror und Islamisierung aufgrund willkürlicher Behauptungen Betroffener hilft aber sicher keinem.