Conscious-Rap Neue Single von Ebow "Asyl"
Aufzeichnungen aus der Festung Europa: Die neue Single "Asyl" von Ebow ist ein Fanal gegen Abschottung, Grenzziehung und Frontex - und dazu schlicht ein 1-A-Rap-Track!
Das lateinische Wort "Asylum" bedeutete "unberaubt" und "sicher". Mit dieser Feststellung beginnt das Video der neuen Single "Asyl" der Münchner Rapperin Ebow. Dann folgen schnell geschnittene Bildmontagen aus wütenden Nazi-Demonstrationen überblendet mit geisterhaften Flüchtlingslagern, die vor den Toren Europas außer Sichtweite exisitieren. Dazu: Ebow, die sich die Worte "EBOW" und "ASYL" dick auf den Unterarm mehr ritzt als schreibt. Sofort ist klar: Das ist kein protziger Bling-Bling-Track, kein Hustensaft-Upturn - hier setzt jemand ein politisches Statement!
In "Asyl" gibt Ebru Düzgün, wie die Rapperin mit bürgerlichem Namen heißt, klare Kante gegen Rechts und bezieht Stellung mit Lines wie:
"Salem Aleikum, Brüder und Schwestern, viele können nicht hier sein im wilden, wilden Westen, einer ging verloren, einer kam nie an, ein Kind ist gestrandet ohne Namen, ohne Land."
Ebow
Produziert vom Haus-, und Hofproduzenten Nik Le Clap, der klassischen Sample-Rap auf arabische Elemente prallen lässt, liefert Ebow einen wütenden Protestsong und einen mutigen Soundtrack für das Wahljahr 2017. Frei nach Tocotronic: Rechtsruck, nein danke!
"Zu glauben, dass man im Westen privilegierter ist, oder das Recht besitzt zu bestimmen, was modern ist und die richtigen und wichtigen Werte sind, die man vertreten müsste (…) ist total absurd."
Ebow
Die Künstlerin vermisst teilweise auch in der Rap-Szene ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung und den Umgang mit diesen Themen:
"Es geht darum, dass wir anfangen darüber miteinander zu reden. Das fehlt in der Musik, (…) vor allem im Hip Hop, dass Künstler wieder anfangen mehr Conscious-Rap zu machen."
Ebow