Eurovision Song Contest 2016 Mangamädchen Jamie-Lee Kriewitz fährt zum ESC

Dass die Deutschen sehr gerne Menschen mit einem außergewöhnlichen Kleidungsstil zum Eurovision Song Contest schicken, hat sich auch in diesem Jahr mal wieder gezeigt. Nach den Bühnen-Paradiesvögeln Guildo Horn und Stefan Raab fährt in diesem Jahr Jamie-Lee Kriewitz im Manga-Kleidchen zum Finale des europäischen Musikwettbewerbs. Die 17-Jährige hat den Vorentscheid im zweiten Votingdurchgang mit 44,5 Prozent der Zuschauerstimmen gewonnen. Mit Gewinnen kennt sich Jamie-Lee schon aus: Im Dezember 2015 hat sie die fünfte Staffel von "The Voice of Germany" gewonnen - damals übrigens unter anderem mit dem von ihr geschriebenen Lied "Ghost", mit dem sie jetzt auch zum ESC nach Stockholm fahren wird.

"Ghosts" ist ein solides Popstück - das aber in der Masse der ganzen ESC-Songs untergehen könnte, trotz Jamie-Lees ziemlich guter Stimme. Es sei denn, man möchte einfach mal abergläubisch hoffen, dass Jamie-Lees Herkunft gegen die europäische Gesangskonkurrenz hilft: Sie kommt aus der Nähe von Hannover - der Heimatstadt von Lena Meyer-Landrut, die als letzte Deutsche den Eurovision Song Contest gewinnen konnte.

Singer/Songwriter Alex Diehl aus Oberbayern ist mit seinem Song "Nur ein Lied" nur Zentimeter vor dem Ziel gescheitert: Der 28-Jährige ist Zweiter geworden. Mit "Nur ein Lied" hatte der Traunsteiner auf die Anschläge in Paris am 13. November 2015 reagiert. Der Song hatte damals innerhalb von zwei Tagen 3,5 Millionen Menschen auf Facebook erreicht.

Jamie-Lee Kriewitz fährt als Ersatz für Xavier Naidoo zum ESC. Eigentlich wollte der NDR den Sänger und passionierten Verschwörungstheoretiker ganz ohne den obligatorischen Vorentscheid in Stockholm auftreten lassen, machte dann aber einen Rückzieher, als die Reaktionen auf diese Nominierung eindeutig negativ ausfielen.