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Nach Auftritt in Wien Hat Freddie Gibbs zwei Fans vergewaltigt?

Freddie Gibbs wurde in Frankreich festgenommen. Er soll bei einem Auftritt in Wien im Juli 2015 zwei Frauen mit K.o-Tropfen außer Gefecht und anschließend vergewaltigt haben. Gibbs bestreitet die Vorwürfe.

Stand: 05.06.2016 | Archiv

US-Rapper Freddie Gibbs im Januar 2015 | Bild: Nick Walker

Wenige Minuten vor seinem Auftritt beim Le Rex in Toulouse am vergangenen Donnerstag klickten bei Freddie Gibbs die Handschellen. Der Grund: Er soll am 6. Juli 2015 nach einem Auftritt im Wiener Nachtclub "Grelle Forelle" zwei Frauen erst mit K.o-Tropfen betäubt und anschließend vergewaltigt haben. Das berichtete das französische Magazin La Depeche, die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte den Medienbericht. Jetzt soll sich der Gangsta-Rapper in Österreich den Vorwürfen stellen.

"Wir haben seine Übergabe beantragt."

- Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien

Die beiden Konzertbesucherinnen sollen nach dem Auftritt zuerst mit in den Backstagebereich und anschließend ins Hotel von Freddie Gibbs und seiner Crew gebracht worden sein. Das zeigen Aufzeichnungen der Hotelkameras. Dort sollen sie sich bereits unter dem Einfluss von flüssigen Drogen in einem "hilf-und wehrlosen Zustand" befunden haben, wie "Die Presse" mit Verweis auf Recherchen von APA berichtet. Gibbs, der erst vergangene Woche in München auftrat, bestreitet die Vorwürfe. Über seine Anwälte ließ er ausrichten:

"Freddie Gibbs adamantly denies the allegations that have been levied against by Austrian authorities. It makes you wonder why it took almost a year for Austrian officials to bring these charges. Freddie will be fighting the extradition request as these are nothing more than trumped up charges"

- Scott Leemon, Anwalt von Freddie Gibbs

Bereits vor zwei Wochen hätte er erneut in der "Grellen Forelle" auftreten sollen. Den Gig sagte er aber aufgrund von "Transportproblemen" ab. Wahrscheinlicher ist wohl aber, dass Gibbs bereits von den Vorwürfen gehört hatte und deshalb nicht auftrat. Aus diesem Grund beantragte die Wiener Staatsanwaltschaft einen Europäischen Haftbefehl, der am Donnerstag zum Erfolg führte. Ob und wann Gibbs nach Österreich ausgeliefert wird, ist aber unklar. Weigert er sich weiterhin, muss erst ein französisches Gericht über seine Übergabe entscheiden.


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