PULS Open Air 2019 8 Highlights, die beweisen, dass das PULS Open Air 2019 Liebe pur war

Fantastische Bühnenshows, raven bis zum Morgengrauen und Sonne satt – wir sind ganz verliebt in dieses großartige Festivalwochenende! Wir haben die unvergesslichsten Momente für euch festgehalten.

Von: Miriam Harner

Stand: 02.06.2019 | Archiv

PULS Open Air 2019: Der Festival-Aftermovie für die Ohren

1. Leoniden + VKKO = <3

Was könnte geiler sein, als die Leoniden live on stage zu erleben? Das hier: Die vielleicht beste Liveband Deutschlands zusammen mit einem 18-köpfigen Orchester auf der Bühne abgehen sehen – ALTER, war das krass! Beim Leoniden-Überhit "Kids" fiel nämlich plötzlich der Vorhang auf der Pyramidenbühne und zum Vorschein kam als Überraschungsgast das Verworner-Krause-Kammerorchester (VKKO) aus München. Das VKKO lässt sich wahrscheinlich am besten als Kammerorchester-Big-Band-Streichquartett-Techno-Hybrid beschreiben, mit zwei Dirigenten und zwei eigenen Sängerinnen. Das, was dann auf der Bühne passierte, war ein optisches und musikalisches Feuerwerk: Zusammen mit den Leoniden tanzten, spielten und headbangten sich die Musiker von ihrem meterhohen Podest aus die Seele aus dem Leib. Bei so viel Energie verfiel sogar die Barfrau in ekstatische Tänze und selbst die Fotografen konnten das Happening nicht für die Nachwelt festhalten. Wer dabei war, wird es aber nie vergessen.

2. Bussis und Amore satt bei Bosse

Bosse hat die Arena, in der sich sonst wütende Ritter gegenseitig von ihren Pferden fegen, am Freitagabend mit Liebe geflutet. Beim Song "Vier Leben" kramten alle ihre verstaubten Tanzkurslearnings wieder hervor und plötzlich wirbelten Männer in goldfarbenen Hosen ihre Angebeteten im 3/4-Takt über den Sand vor der Kugelbühne. Währenddessen lagen sich die Menschen auf den Rängen in den Armen, schunkelten zu Walzerklängen und verschmolzen zu einem Ozean aus Amore. Das alles war so mordsmäßig effektiv, dass sich am Ende auch die größten Kritiker des deutschen Popbarden verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischen mussten.

3. 50 Prozent Frauenanteil, 100 Prozent Pussy Power

Die aktuell schönste Frauenfreundschaft im deutschen Musikbiz ist wohl die zwischen Rapperin Nura und Pop-Newcomerin Alli Neumann. Und die wurde auch auf den Bühnen des PULS Open Airs zelebriert mit gegenseitigen Lobpreisungen der Chanteusen ("Nura hat mich von Anfang an unterstützt!") sowie einem gemeinsamen Walk übers Festival-Gelände – ganz zur Freude der Festivalbesucher*innen. Was Alli Neumann und Nura und all die anderen weiblichen Acts wie Mine, Eunique und, und, und auf dem PULS Open Air noch gemeinsam hatten: Sie haben krass abgeliefert und gezeigt, wie vielfältig und wunderschön die Musiklandschaft in Deutschland klingt, wenn man weiblichen Künstlerinnen endlich gebührend Raum bietet. Dieses Jahr ging das LineUp des PULS Open Airs erstmalig mit über 50 Prozent Frauenpower an den Start – ein bewusst gesetztes Ziel, das längst überfällig und verdammt richtig war und für das auch männliche Acts wie Bosse bei ihren Konzerten ordentlich Props gegeben haben!

4. Raven all day long

Raven zu Techno und House unter freiem Himmel, inmitten mittelalterlicher Kulisse - und das schon ab mittags um 13 Uhr! Was klingt wie der feuchte Traum eines jeden Techno- und House-Fans wurde dieses Jahr beim PULS Open Air endlich wahr: Auf dem neuen Elektro-Outdoor-Floor, dem Burghain (Namensähnlichkeiten mit einem legendären Berliner Club sind natürlich rein zufällig), heizten am Freitag und Samstag internationale Star-DJs wie Kiasmos, Perel oder Sedef Adafi unterstützt von einer Armada von Local Heroes aus Münchner Clubs wie dem Bahnwärter Thiel oder Harry Klein mit stampfenden Beats der tanzwütigen Meute ein. Schöner hätten wir uns die Taufe des Burghains nicht ausmalen können – Fortsetzung 2020 garantiert!

5. Podcasts sind die neuen Festival-Headliner

Gut, das ist vielleicht ein steile These, aber beim PULS Open Air 2019 tummelten sich vor den Podcast-Bühnen fast so viele Menschen wie bei den Konzerten. Kein Wunder bei den hochkarätigen Gästen: Da diskutierte Eva Schulz von Deutschland 3000 mit der einen neongelben Schleier tragenden Alli Neumann in der Scheune darüber, warum sich Alli ihre Beine nicht mehr rasiert ("Wie gebrainwashed bin ich eigentlich, dass ich denke, mir etwas von mir abschneiden zu müssen?"), die "Rice & Shine"-Macherinnen Vanessa und Minh Thu erzählten über ihre rassistischen Erlebnisse beim Dating ("Ich bin doch keine exotische Hunderasse!") und bei Linda und Ari vom PULS Sexpodcast "Im Namen der Hose" ging es um die Frage, ob und warum Sex eigentlich immer noch ein Tabuthema ist (Spoiler: Ist er und das ist nicht gut). Die Essenz des Ganzen: Podcasts und Festivals passen zusammen wie Dosenbier und Flunky Ball!

6. Der größte Applaus ist ziemlich leise

Ein Meer aus hoch in die Luft gestreckten Händen, die Finger weit auseinandergespreizt und plötzlich fangen alle an, wie wild hin und her zu wackeln – so sieht Applaus in Gebärdensprache aus. Das Schönste: Diese Gebärde beherrschen nach dem PULS Open Air 2019 mindestens 10.000 Menschen mehr in Deutschland. Und das nur dank den beiden Gehörlosendolmetscherinnen Laura M. Schwengberger und Jana Blume. Sie standen beim Festival zusammen mit Bands wie Alli Neumann und Bosse auf der Bühne und übersetzten mit vollem Körpereinsatz deren Songs. Nicht nur die Texte, auch den Beat und das Feeling machten sie erlebbar, denn "Gehörlose brauchen nicht nur den Text, sondern auch den Flow, um die Musik wirklich fühlen zu können", so Laura. Wie mega-wichtig, aber auch mega-schweißtreibend der Job ist, weiß PULS Moderatorin Ari jetzt aus eigener Erfahrung: Sie durfte Laura beim Bosse-Gig auf der Bühne unterstützen. Das PULS Open Air 2019 - ein Festival für alle! <3

7. Beer Pong Extreme

Sind wir mal ehrlich: Ein Festival ohne Beer Pong ist wie ein Sommer ohne Eis. Sebastian Meinberg und Marc Seibold von "Das schaffst du nie" haben das Trinkspiel jedoch auf Extremsportniveau getrieben. Die Challenge für Sebastian: Gewinne eine Runde Beer Pong gegen das PULS Open Air-Beer-Pong-World-Team! Dieses wurde im Vorfeld von Reporter Marc persönlich auf dem Campingplatz gecastet, der damit sichergestellt hatte, dass nur die besten der besten Spieler in die Mannschaft aufgenommen wurden. Und machen wir es kurz: Trotz lautstarker Unterstützung hunderter Fans und dreiminütigen Laola-Wellen hat Sebastian dieses Beer-Pong-Extreme-DSDN-Spezial haushoch verloren. Ob es an seinem Ganzkörperpeniskostüm lag oder einfach an mangelndem Training, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben, aber eines ist sicher: Hier wurde wohl eine neue PULS Open Air-Tradition geboren!

8. Die edlen Ritter des PULS Open Airs

Schlosstürmchen, die zwischen den grünen Baumwipfeln hervorspitzen, ein klapperndes Mühlrad und lauter kleine Hüttchen in mittelalterlichem Gewand – kein Wunder, dass wir uns beim PULS Open Air auf Schloss Kaltenberg wie moderne Burgfräuleins und edle Prinzen gefühlt haben. Dem Märchenfeeling setzten in diesem Jahr eine ganz besondere Truppe die Krone (höhö) auf: Vier waschechte Ritter, die in schweren Rüstungen, scheppernden Kettenhemden und mit scharfen Klingen nicht nur der ravenden Menge im Burghain vom Balkon aus anheizten, sondern auch als Türsteher vor der Räuberhöhle für Ordnung sorgten. Aber wie so oft versteckten sich hinter den grummeligen Mienen butterweiche Kerle, die keinen Selfiewunsch unerfüllt ließen.










Sendung: PULS vom 02.06.2019 - ab 9 Uhr