PULS Startrampe LIVE Die fünf schönsten Momente des Abends
Seit knapp 10 Jahren begleitet Startrampe Bands auf dem Weg nach oben. Das haben wir im Münchner Muffatwerk mit einigen der bisherigen Startrampe-Bands gefeiert. Ein Abend voller Premieren, Abschieden und unfassbar viel Energie!
Rikas bringen das Ampere zum Überquellen
Punkt 20:30 Uhr, das bedeutet Stagetime für den ersten Act des Abends und gleichzeitig der Startschuss für das erste Mal PULS Startrampe LIVE. Kurz vorher, 20:29 Uhr: Spannung auf Anschlag und zwar bei den Bands, dem Team und den Fans gleichermaßen. Doch die Rikas sorgen für einen mehr als smoothen Start für das Festival. Im brechend vollen Ampere liefern die Stuttgarter konsequent ab und die Fans stehen Schlange bis zum Eingang. Okay, ein "Problem" gab es dann doch: einer der silbernen Ballons, die den Bandnamen als Bühnendeko zeigen, verabschiedete sich bereits nach dem ersten Song. Macht aber nix, die Jungs ziehen den Gig selbstredend auch als "Rika" durch. Und gerade solche Kleinigkeiten machen den Abend doch erst richtig perfekt.
Blackout Problems Frontmann macht das Publikum zur Bühne
"Stagediving" ist ein irreführender Begriff. Wortwörtlich genommen heißt es ja eigentlich von der Bühne runter ins Publikum zu tauchen und nicht von einem Händemeer getragen darüber hinweg zu schwimmen. Diesen Umstand hat Mario Radetzky bereits nach dem ersten Song erkannt und geistesgegenwärtig die Initiative ergriffen: Mikroständer und Gitarre geschnappt und ab in die Menge – dabei war der Opener gerade mal so ausgeklungen. Und dann stand er da, der Blackout-Problems Frontmann – zwischen den Fans, frei nach dem Motto: "Ich bestimme, wo hier die Bühne endet". Bleibt abzuwarten, ob sich dieser Move irgendwann mal in den Performance-Kanon für Frontmänner einreihen kann. Wir drücken die Daumen!
Spontane Dancesessions zwischen den Auftritten
Wer sagt eigentlich, dass man die Zeit zwischen den Konzerten mit Bierholen, Smalltalk und Toilettengängen verbringen muss? Hardcore-PULS-Fans wissen schon längst: die Party muss immer weitergehen! Wer Bands feiern kann, muss damit nicht aufhören, wenn sie von der Bühne gehen – vollkommen egal, ob vor dem heiß ersehnten Auftritt oder zehn Minuten nach der letzten Zugabe. Nicht zu toppen war ein Mädel, das vor Fellys Auftritt trotz Fußschiene ihre krassesten Moves ausgepackt hat. Hiermit zollen wir der furchtlosesten Tanzeinlage des Abends unseren vollsten Respekt und versenden gleichzeitig beste Genesungswünsche!
Felly brennt ein Premierenfeuerwerk ab
Wenn Felly auf der Bühne zwei Dinge unter Beweis gestellt hat, dann, dass definitiv mehr in ihm steckt als "Ibrahimovic" und die Antwort auf die Frage: Wie packt man möglichst viel neuen Shit in 30 Minuten Show? Umso beeindruckender, dass es Felly erster Solo-Gig überhaupt war. Im Grunde feuerte er eine Prelistening Party im Schnelldurchlauf ab. Keine Zeit zum Durchatmen, keine Sekunde mit Stille verschwenden, ein neuer Track jagt den nächsten. Ein absolutes Highlight: das Yung Hurn Feature ohne Yung Hurn. Für einen Track hat sich Felly den verrückten Ösi-Cloudrapper nicht etwa auf die Bühne geholt, sondern einfach Passagen aus dem mittlerweile legendär verstörenden Frauenfeld-Interview gesampelt, mit einem Beat verfeinert, drüber gerappt und fertig. Nach einer halben Stunde Turnup gab es dann die verdiente Sektdusche. Cheers!
Mine und Fatoni sagen Tschüss
Der wohl traurigste und zugleich schönste Moment des Abends: das letzte Mal teilen sich Mine und Fatoni eine Bühne – bei Startrampe Live haben die beiden den Schlusspunkt hinter ihr gemeinsames Projekt gesetzt. Eine Ehre dabei sein zu dürfen und ein bisschen Wehmut zugleich für die Fans. Das letzte Mal den Songs von "Alle Liebe Nachträglich" andächtig lauschen, das letzte Mal lautstark den kompletten Text von "Romcom" mitsingen. Klingt vielleicht gerade nach ziemlichem Kitsch, aber die beiden haben es geschafft, ihren vorerst letzten, gemeinsamen Gig stilvoll und feierlich, aber ohne große Dramatik oder falsches Pathos über bzw. auf die Bühne zu bringen. Wir sagen auf jeden Fall tausendmal Danke für alles und hoffen doch insgeheim ein klein bisschen auf die Reunion.
Sendung: Freundeskreis, 10.09.2018 - ab 10.00 Uhr