Jetzt Shotgun Soccer Mommy

Info Soccer Mommy ist der Künstlername der Schweizerin Sophie Allison, die in Nashville in den USA aufgewachsen ist. Den Einfluss der Stadt hört man in ihrem Sound. Als zwei ihrer Vorbilder nennt sie Mitski und Taylor Swift.

Vive La France Diese fünf französischen Acts müsst ihr hören – und sehen

Frankreich ist ein tolles Urlaubsziel. Außer Wein solltet ihr vor allem eins mit nach Hause nehmen: Neue Musik. Die französische Musiklandschaft ist so kreativ und vielfältig wie kaum eine andere… und wir meinen nicht Chansons.

Stand: 03.11.2017 | Archiv

Vive la France | Bild: BR

Christine and the Queens: Zwischen 90s Madonna und Future R&B

Frau oder Mann, komisch oder cool - Héloise Letissier liebt es, mit Gegensätzen zu spielen und Dinge neu zu definieren. Damit hat die 29-Jährige, die ihren Künstlernamen "Christine and the Queens“ von Drag Queens in einer Bar erhielt, ziemlichen Erfolg. Ihr Debütalbum "Chaleur Humaine“ räumt in Frankreich gleich mal Doppelplatin ab und auch in Großbritannien ist sie keine Unbekannte mehr, seit sie ihr Album 2016 nochmal auf Englisch veröffentlicht hat. Ihre Musik ist eine moderne Mischung aus Chanson, R&B und elektronischen Klängen, auf der Bühne besticht Christine and the queens mit einem minimalistischen Tanzstil, der an die 90er-Moves von Madonna und Michael Jackson erinnert.

Jain: Arty French-Afro Pop

Mit neun Jahren zieht Jain mit ihrer Familie nach Dubai und lernt arabische Percussions, mit zwölf entdeckt sie im Kongo ihre Liebe für Synthie-Sounds, mit achtzehn macht sie in Abu Dhabi ihr Abi. Jains Musik ist quasi ein Zeugnis ihrer vielen Auslandsaufenthalte. Ihr Debütalbum "Zanaka“ mischt verschiedenste Sounds: HipHop, French House und African Beats. In Frankreich hat Jain dafür schon den "französischen Grammy“, den Victoire de la musique, für die beste weibliche Newcomerin 2017 erhalten. In ihren Musikvideos verarbeitet Jain einen weiteren Lebensabschnitt: Nach dem Abi war sie auf einer Kunstschule in Paris. Umso kunstvoller ist ihre Inszenierung mit verschrobenen Perspektiven, Verdopplungen und anderen Effekten.

Vianney: Eingängiger Acoustic-Pop

Vianney Bureau hat 2012 in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt. Allerdings nicht mit seiner Musik, sondern weil er auf einem Elektroroller eines Münchner Herstellers 3.500 Kilometer quer durch Frankreich gefahren ist. Mittlerweile ist seine Musik in Frankreich deutlich bekannter als seine Reise-Eskapaden, vor allem wegen seinem zweiten Album "Vianney“. Sein eingängiger Acoustic-Pop, der von Ben Howard, Damien Rice oder auch Kygo beeinflusst ist, und sein lieber-Kerl-von-Nebenan-Image, erinnern an eine französische Version von Ed Sheeran. Vianneys Musikclips sind ähnlich interessant anzuschauen wie seine Liveauftritte. Da steht er nämlich gerne alleine auf der Bühne und loopt seine Sounds.

s a r a s a r a: Sounds von der App-Entwicklerin

s a r a s a r a ist ein beschissener Name, wenn man möchte, dass die Band ganz oben bei den Google-Suchanfragen auftaucht. Dabei müsste Sarasara es eigentlich besser wissen, die Künstlerin arbeitet nämlich tagsüber als App-Entwicklerin. Ihren Job hört man auch in der Musik: Die Französin mit marokkanischen Wurzeln mischt  roboterartige Beats mit Synthie-Sounds und legt ihre hohe, klare Stimme darüber. Heraus kommt ein Sound, der Björk konventionell klingen lässt. In ihrer Bildsprache ist s a r a s a r a auch besonders, ihren Clip zu "Supernova“ hat sie gemeinsam mit dem belgischen Modedesigner Walter Van Beirendonck entworfen.

Orelsan: "French Eminem"

Rap ist in Frankreich bekanntermaßen fast so groß wie in den USA. Neben größeren Acts wie Booba, Assasin oder Grems hat sich in den letzten Jahren vor allem Orelsan einen Namen im Französischen Rap-Game gemacht. Schon sein erstes Album "Perdu d'avance“ aus dem Jahr 2009 brachte ihm Vergleiche mit Eminem ein, was vor allem daran liegt, dass er thematisch ähnlich oft zwischen Horror und Comic hin und her switcht. Vor der Veröffentlichung seines neuen Albums "La fête est finie“, hat Orelsan nochmal einen spektakulären Clip in Kiew gefilmt, der quasi wie ein Trailer für seine Musik funktioniert: In einer vierminütigen Plansequenz läuft er durch eine Reihe von Menschen im Anzug und erklärt pointiert die Grundsätze seines neuen Albums.

Sendung: Plattenbau, 6.11.2017 - ab 19 Uhr