Vorgestellt // Adulescens Elektronische Frischzellenkur
Die Aichacher Adulescens wurden vor zwei Jahren als große Indie-Nachwuchshoffnung gefeiert. Ihre neue EP klingt plötzlich elektronischer und erwachsener – obwohl die Jungs erst Anfang 20 sind.
Sie werden entdeckt, weil ...
...sie mit ihrem zweiten Release die hohen Erwartungen erfüllen. Vor zwei Jahren wurden sie als Indie-Nachwuchshoffnung gefeiert, jetzt legen die fünf Aichacher ordentlich nach. Mit ihrer Mischung aus Indie-Rock, Postpunk und elektronischer Clubmusik klingen die einstigen Newcomer sehr erwachsen – obwohl sie erst Anfang zwanzig sind.
Ihre neue Platte wird…
...einige ihrer Hörer überraschen. Ihre Debüt-EP klingt nämlich elektronischer und ausgecheckter als ihre älteren Songs, die noch viel deutlicher im Indie-Kosmos verankert waren. Für ihre selbstbetitelte Debüt-EP haben sie an vielen Stellen die Gitarren gegen Synthesizer getauscht. Anstatt nach Indierock-Größen wie Radiohead und Coldplay klingen viele der neuen Tracks eher nach Apparat und Efterklang.
Musik für …
...eine Autofahrt durch einen nebligen Wald, sommermorgens um 5, kurz bevor die Sonne aufgeht. Warum? Weil Adulescens diese Stimmung in allen ihren Songs tragen: Aufbruch, Ekstase, Neubeginn und einen frischen Pathos, der phasenweise naiv aber nie kitschig wird.
Ihr Problem ist …
...vielleicht auf den ersten Blick, dass sie aus dem beschaulichen Aichach kommen. Wären die fünf Jungs aus London, Paris oder New York, hätten sie bestimmt längst einen dicken Plattenvertrag am Start – was andererseits aber schon vielen talentierten Bands das Genick gebrochen hat. So gesehen haben die Jungs eigentlich Glück: Junge Bands behutsam aufzubauen, ist nicht nur eine Spezialität der naheliegenden Popstadt Augsburg, sondern auch von ihrem Label "Auf die Plätze".
Mögen wir, weil …
...die Adulescens nicht nur in Sachen Musik detailverliebt sind. Auch ihre Artworks und Videos sind ansprechend – das berühmt-berüchtigte Gesamtpaket stimmt also.