Vorgestellt // Kex Kuhl Ein Battle-Rapper im Gefühlsrausch

Kex Kuhl hat den Sprung vom Battle-Rap zum Album-Artist gewagt. Auf seinem Debütalbum "Stokkholm“ zeigt er nicht nur sein Faible für Gitarren, sondern offenbart auch ziemlich heftige Tiefpunkte seines Lebens.

Von: Vanessa Patrick

Stand: 08.11.2018 | Archiv

Was man wissen muss...

Gefühlt ist Kex Kuhl schon jahrelang dabei. Bekannt geworden ist der gebürtige Augsburger mit Rap-Battles für das Rapturnier VBT. 2018 legt Kex Kuhl auf seinem Debütalbum "Stokkholm“ die Punchlines und Disses aber ab. Seine emotionalen Gitarrensongs kommen dabei komplett ohne klassische Beats und Samples aus.

Seine neue Platte ist…

… während einem seelischen Tiefpunkt entstanden. Ein fast fertiges Battle-Rap-Album hat er weggeworfen und stattdessen seinen Gefühlen Platz gemacht. Grund dafür waren Angststörungen, Panikattacken und eine Depression, die immer heftiger wurde. In seinen schlimmsten Phasen traute er sich tagelang nicht aus seinem Zimmer heraus – bis er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Heute geht‘s dem Wahl-Berliner zum Glück aber wieder gut.

Musik für...

… Leute, die sich sowohl auf dem Splash!, wie auch dem Wacken wohlfühlen. Kex Kuhl hat es sich da in einer Nische zwischen Alligatoah, Käptn Peng und Kraftklub bequem gemacht. Auf mal rockigen, mal zurückhaltenden Gitarren rappt, singt und spricht Kex Kuhl über seine Panikzustände, falsche Menschen und seine schrulligen Ansichten von Romantik.

Mögen wir, weil...

… Kex Kuhl einfach das macht, worauf er Bock hat und die musikalischen Grenzen des Hip-Hops auslotet. Auch wenn er nach wie vor auf anspruchsvolle Flows und Technik achtet, hat er sich musikalisch in einen Singer-Songwriter verwandelt, der an einen Kurt Cobain in soft-akustischer Ausführung erinnert.

Sendung: Freundeskreis, 12.11.2018 - ab 10.00 Uhr