Band der Woche // Manual Kant Die Unzerstörbaren
Sie sprühen es gerade auf jede Wand: "Kants Not Dead!" Und tatsächlich klingen Manual Kant aus Landshut auf ihrer neuen EP ziemlich lebendig. Gut so, denn wir brauchen Bands wie sie dringender denn je.
Was man wissen muss...
Manual Kant sind kein Produkt der AnnenMayKantereit-Generation. Die Landshuter Band um Sänger und Bassist Malte Borgmann war schon längst am Start, als Kraftklub Anfang der 10er -Jahre den Deutschrock neu erfunden haben. Nur irgendwie waren die Jungs aus Chemnitz mit ihrer Idee schneller beim Pop-Patentamt und schöpfen jetzt die Sahne ab. Manual Kant ist das aber ziemlich egal – ihr Sound und ihre Texte waren schon immer ein bisschen zu clever für die breite Masse.
Musik für...
…die Party zum Weltuntergang. Bei Manual Kant liegt von Natur aus alles sehr nah beieinander: Rausch und Kater, Perfektion und Entgleisung, Schönheit und Arschgeweih, Liebe und Hass, Leben und Tod. Sie sind die bandgewordene Erinnerung daran, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Am Ende geht sowieso alles den Bach runter - Hauptsache die Musik ist laut genug.
Für die aktuelle Platte...
…haben sie sich noch einmal zusammengerauft, nachdem der Major-Label-Deal geplatzt ist, weil das Label geschlossen wurde. Mit "Kants Not Dead" beweisen Manual Kant uns und sich selbst, dass sie auch davon nicht totzukriegen sind - und den ganzen Zirkus sowieso nicht nötig haben. Die EP ist voller Hits mit "Fuck You"-Attitude - seit jeher die Spezialität von Manual Kant. Als die Platte fertig war, gab es dann aber doch noch Umbesetzungen im Line-Up. Aber hey, was dich nicht umbringt…
Mögen wir, weil...
…sie keine Songs schreiben, um ihre Marke zu pflegen – sondern einfach, weil sie etwas zu sagen haben. Mit Corporate-Identity haben es Manual Kant jedenfalls nicht so. Ihr Instagram Kanal eskaliert zum Beispiel regelmäßig, zuletzt spielten Hendl und Bier dort eine zentrale Rolle. Und das ist dann ja auch wieder irgendwie Corporate-Identity.
Sendung: PULS, 15.07.2019 - ab 10.00 Uhr