Vorgestellt // 88:Komaflash HipHop à la David Lynch
Sie verkaufen in Japan mehr Platten als in Deutschland. Mit ihrem neuen Album "Untergang///Wiederaufbau" könnten die Münchner endlich auch in der deutschen Szene ankommen.
Komaflash aus München machen Musik, die wegen ihrer experimentellen und innovativen Art immer wieder von den Kritikern gelobt wird. Dem Gros der deutschen HipHop-Gemeinde sind sie dennoch kein Begriff. Trotzdem: Der experimentelle und düstere Sound von 88:Komaflash hat seit nunmehr 10 Jahren eine kleine, beständige Fangemeinde auf der ganzen Welt.
Die vier Jungs aus München stehen für tiefgründige Texte, brachiale Drums und treibende Sounds, wie man sie sonst nur von den Produktionen des amerikanischen Anticon-Kollektivs kennt. Vermutlich ein Grund, warum Anticon-Vorzeigekind und Szene-Urgestein Sole auf dem letzten Album gleich auf zwei Tracks gefeatured werden konnte.
Philosophie und verquere Beats
Auf den psychedelisch-melancholischen Drumbeats von 88:Komaflash-Produzent Aqua Luminus III. rappt sich Ohmega Takeshi den Frust von der Seele, den ihm unsere Gesellschaft zu bereiten scheint. Begleitet von den treibenden Basslines des ShadowJoda-Mitglieds Mars und den Cuts von DJ Bowdee. Alle vier Elemente wirken auf eine innovative Art und Weise zusammen, jedes Mitglied hat genug Raum, um sich frei zu entfalten.
Unwillkürlich muss man bei den Sounds von 88:Komaflash an die düsteren Filme von David Lynch denken. Der abstrakte Klangteppich überlässt es einem selbst, ob man sich lieber auf die facettenreichen Beats oder die philosophischen Texte konzentriert.