Vorgestellt // Cajus Planet Cajun
2008 ist Soloalbenjahr bei Blumentopf. DJ Sepalot, Roger und Cajus bringen ihre eigenen Scheiben heraus. Letztere kolonisiert seinen eigenen Planeten und nennt ihn "Planet Cajun".
Ein Wortspiel sollte der Titel "Planet Cajun" sein. Dann ist Cajus aufgefallen, dass die Cajuns eine frankophone Bevölkerungsgruppe in den USA sind, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts völlig unbeeindruckt vom "American Way of Life" ihre Kultur weiterlebten. Und tatsächlich findet Cajus Parallelen zu seinem Sound auf "Planet Cajun". Völlig unabhängig von allen aktuellen Strömungen will Cajus sein Ding durchziehen, sich selbst verwirklichen.
Cajus macht modernen HipHop Sound
Aber ganz unbeeindruckt von modernem HipHop ist Cajus dann doch nicht. Wir sagen: Gottseidank! "Planet Cajun" transpiriert modernsten Elektroschweiß. Das heißt: Tiefe Bässe, funky fiepende bis bratzige Synthesizer, atmosphärische Flächen und Soundfetzen. Richtig abgespaced klingen aber nur wenige Songs, der Elektrodisco-Schwofer "Akku" zum Beispiel, bei dem man sofort an alte Captain Future Zeiten denken muss.
Bleibt nicht alles anders
Cajus hat seinen Rapstyle gegenüber seinen Blumentopf-Rhymes leicht verändert. Die Lines sind noch mehr on Point und generell viel rhythmischer akzentuiert. Trotzdem bleibt nicht alles anders: Ohne Topf-typisches Storytelling geht es dann doch nicht. Topf-typisch, das heißt einen kleinen, feinen Gedanken zu einem ganzen Track ausbauen. Etwa, wenn Cajus auf "Last Minute" eine Geschichte um das "Ich mache alles auf den letzten Drücker" Gefühl schreibt. Cajus solo, das heißt Raps eines Blumentopf-Helden neu gedreht, gewendet und verpackt. Und das stand und steht für Qualität. Also Warp 9, Energie. Die Koordinaten: "Planet Cajun".