Vorgestellt // Claire Von wegen Popsäue

Man höre und staune: Gerade mal drei Monate, nachdem diese Band beschlossen hat, eine Band zu sein, kommen Claire im Frühsommer 2012 mit vier Songs um die Ecke, die einen beinahe an den popmusikalischen Urknall glauben lassen. Schon bei ihrem allerersten (!) Auftritt im on3-Studio glänzen sie, als hätten sie den Mief eines Proberaums nie geatmet.

Die Synthies pochen, die Beats rumoren, und jede Zeile, die Josie-Claire Bürkle heiser ins Mikrophon singt, klingt wie eine Ansage. "The Next Ones To Come", heißt einer der ersten Songs. Und weil die Band in aller Bescheidenheit beteuert, sie meinten damit nicht sich selbst, sagen wir es halt: Claire sind die nächste große Band, die über ihrer Heimatstadt München eine prächtige Discokugel anknipst. Und vermutlich strahlt die schon bald weit über München hinaus.

Zumindest die technische Perfektion ist bei Claire berufsbedingt. Die Jungs haben ihre eigene Firma, mit der sie Musik für Werbung, Film und Games produzieren. Dazu gehört ein Studio, das auch nach Feierabend paradiesische Aufnahmebedingungen bietet. Die Idee zum eigenen Herzensprojekt war komplett, als die drei über den YouTube-Channel einer Bekannten gestolpert sind. Da sitzt Josie-Claire mit Gitarre vorm heimischen Kamin und covert Pophits von Lady Gaga bis Kings Of Leon. Sie macht das gut und erstaunlich unpeinlich. Trotzdem ist die Band Claire am Ende für alle vier die Rettung aus dem musikalischen Trott. Endlich gibt es ein Zuhause für den ganz eigenen Sound!

Sie lieben Hardcore, Punk, Elektro und HipHop. Sie treffen sich bei Synthiepop, Zeitlupenbeats und melodiöser Catchyness. Popsäue also? Eher nicht. Zu perfekt wird schnell langweilig, haben Claire kapiert und überhaupt sind da genug Überschwang und Leidenschaft, um sie auf ewig vorm Teflon-Pop zu bewahren. Wir sagen: Willkommen zum Festival-Debüt bei on3!