Vorgestellt // Kamerakino In der eigenen Herzkammer
"Beirut, Bavaria, Germany" - so gibt die Band Kamerakino ihre Herkunft an. Sie ist das multinationalste Vorkommnis in Bayerns Musikszene.
Die Mitglieder von Kamerakino sind gleichzeitig oder nebeneinander türkischer, russischer, spanischer, schottischer und deutscher Abstammung. Aber ihre gemeinsame Keimzelle ist München. "Kamerakino hat verschiedene Objektive. Eins davon ist scharf darauf gerichtet, die Evolution via Austausch der Kulturen voranzutreiben", sagt Kollektivchef Federico Sanchez.
Mit Melodica, Akkordeon und Geige und zunächst zu dritt fängt die Geschichte von Kamerakino um das Jahr 2000 an. Die Band wächst schnell auf rund sieben Musikerinnen und Musiker, die allesamt das Dasein in den gängigen Genreschubladen satt hatten.
Für Kamerakino muss die neue Schublade "New-Romantic-Beat-Musik" aufgemacht werden. Oder "viereckiger Kammerpop" - das trifft es vielleicht besser. Vielleicht ist diese Band auch nur live auf der Bühne zu begreifen: wo sie halb szenisch, halb in einem unsichtbaren Raum das Leben in der eigenen Herzkammer spielt, wo noch ein Licht für die Dunkelkammer brennt.