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Vorgestellt // LaBrassBanda Eine akademische Bande

LaBrassBanda blasen zum Blech-Massaker. Ohne Musik-Diplom und Praxiserfahrung bei dem Linzer Bruckner-Orchester oder den Berliner Philharmonikern rührt bei der Combo aus dem Chiemgau niemand das Blech oder das Schlagwerk an.

Stand: 29.12.2009 | Archiv

La Brass Banda beim ESC-Vorentscheid | Bild: NDR/ Willi Weber

Trotz klassischer Orchestererfahrung ist dieses Quintett irgendwie Punk – denn was am Ende bei LaBrassBanda rauskommt, lässt sich so wahrscheinlich in keiner Musikschule oder Uni lernen. LaBrassBanda blasen zum Blech-Massaker. Balkan Sounds und Mariachi Fanfaren treffen auf bayerische Polka – Heimweh auf Fernweh – Trainingsjacken auf Lederhosen – unvermoikte Folklore aus der ganzen Welt auf die Beats von DJ N-Dee und seinem International Bohemia Soundsystem. Manuel, Stefan, Andreas, Olli und nochmal Manuel spielen zwar zu fünft nur in Brass Band-Minimalbesetzung. An Bühnenpräsenz und Party-Ambitionen übertrumpfen sie aber so manches zehnköpfige Blasorchester. Ob in Chiemgauer Wirtshäusern, auf bosnischen Musikfestivals, in italienischen Bars oder Londoner Pubs – das Blechfieber der Bandas steckt überall an. Ihre Musik ist geblasene Völkerverständigung. Halb so wild, wenn ihre bayrischen Texte auf dem internationalen Tanzparkett keiner versteht.

Die große Tour rund um das Erscheinen von "Übersee" im Oktober 2009 hat sie bis nach Russland und Simbabwe geführt. Seitdem reiten LaBrassBanda  auf einer Balkanbeat-Welle, die vor ein paar Jahren von Shantel und Miss Platnum aufgeworfen wurde. 2011 feiern mehr als zehntausend Fans in der ausverkauften Münchner Olympiahalle zum LaBrassBanda-Tourabschluss. Ein kollektives Ausflippen, das ein Jahr später als Livealbum auf den Markt kommt und mit Platz 15 in den Albumcharts das bislang erfolgreichste LaBrassBanda Album wird.

Zu Recht, denn die Rampensäue um Sänger Stefan Dettl musizieren definitiv für die Bühne anstatt fürs Studio. Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 touren sie praktisch andauernd. Da wird alles beschallt, was beim ersten Pump-Bass der Tuba nicht auf dem Baum ist - hipsteresque Fischköpfe in Hamburger Clubs oder die Fans erster Stunde in einem Chiemgau Bierzelt. Das ist die Blasmusik von heute und morgen. Whopa!


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