Vorgestellt // Leonard Las Vegas Ein Berliner in Würzburg

Wenn man die Biografie von Leonard Las Vegas liest, ploppt sofort eine Frage auf: Warum zieht ein junger Mensch aus Berlin nach Würzburg und tauscht damit die einzige deutsche Metropole gegen die - sorry, Würzburg! - fränkische Provinz? Im Fall von Leonard Las Vegas lautet die Antwort: Als geborener Berliner hat er vier Jahre in Greifswald an der Ostsee studiert und wollte mit seiner Frau nicht sein ganzes Leben im Norden verbringen.

Do It Yourself

Mittlerweile ist Leonard 27 Jahre alt. Nach zwei Jahren in Würzburg hat er sich schon ganz gut eingelebt. Für seinen Sound hat er ohnehin erstmal keine Unterstützung gebraucht: Angefangen hat er als klassischer Laptop-Produzent, der auf seinem Rechner Beats zusammenbastelt. Zur E-Gitarre kam er eher zufällig, weil die seiner Ex-Freundin noch bei ihm daheim rumstand und er sein musikalisches Repertoire jenseits von Geige und Klavier ausbauen wollte. Für sein neues Album "Lightspeed Your Body, We're Going Downtown" hat er in klassischer Do-It-Yourself-Manier alle Instrumente selber daheim im Wohnzimmer aufgenommen.

Alexander Leonard Stöckigt, wie Leonard Las Vegas im wirklichen Leben heißt, ist aber viel mehr als ein Frickler, der daheim allein an Songs rumschraubt. Für die Live-Umsetzung seiner Songs versammelt er eine Band mit komplettem Setup um sich: Keyboard, Drums und Bass helfen dem poppigen Grundgerüst seiner Songs zu einem durchaus treibenden Live-Charakter.

My Bloody Happy Mondays

Als Vorbilder nennt Leonard Las Vegas britische Ur-Rave-Legenden der 90er Jahre wie die Happy Mondays und My Bloody Valentine. Das Nebeneinander von flächigen Sounds aus Keyboards und verzerrten Gitarren und einer relativ ruhigen Stimme, die nie ins Hysterische kippt und trotzdem vorantreibt, findet sich auch bei Leonard Las Vegas. Und das ist schon mal nicht die schlechteste Referenz...