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Vorgestellt // On The Offshore Elektronika mit Ambitionen

Mit der Britin Lucy Perreira am Mikro macht die Augsburger Band On The Offshore jazzigen Triphop à la Moloko.

Stand: 10.10.2009 | Archiv

On The Offshore | Bild: PR/On The Offshore

Man lässt sich generell ja sehr leicht von Äußerlichkeiten blenden. So vielleicht auch bei On The Offshore: Ein schwarzes CD-Cover, darauf weiße Schnörkel-Schrift. Von rechts streckt ein weißer Ast seine gemalten Blätter ins Bild. Aber was für Blätter: Pastellrot, hellblau, quietschgrün, gelb, orange und pink. "Ganz schön bunt", hat ein Kollege aus der Musikredaktion gesagt, als er das Debüt von On The Offshore in den Händen hielt. Das auch. Aber das Album "You Have Not, You've Never Been" will noch mehr.

Ein fliegender Sound-Teppich auf dem Weg nach oben

"Circles Around You" heißt der Opening-Track des Albums. Und tatsächlich umzingeln uns On The Offshore schon mit ihren ersten Tönen. Ein Kosmos tut sich auf, der sich aus vorsichtigen Gitarrenflächen und elektronischem Plingpling zusammensetzt - und der auch mal von einem drängenden Wumms erschüttert wird. Im Zentrum steht die Stimme der britischen Sängerin Lucy Pereira. Obwohl die durchaus ihren eigenen Stil fährt, schimmern Vorbilder wie Moloko und Portishead durch das Soundnetz von On The Offshore. Auch die akribisch durchkonzipierte und schick designte Pressemappe macht klar: Diese Band hat Ambitionen nach ganz oben.

Musiker auf vielen Kanälen

In der jetzigen Formation sind On The Offshore zwar erst seit 2006 unterwegs, aber alle haben davor, daneben und dazwischen ihre Finger noch in zig anderen Musikprojekten. Gitarrist Bennie Benson spielt bei der Cosmic Casino-Nachfolgeband Instrument. Girisha Fernando, der musikalische Kopf und Produzent der Band, war als Bassist unter anderem bei Les Gammas - zu Hause beim Münchner Gomma Label - und mit Nosliw unterwegs, hat mit Lydia Daher zusammengearbeitet und sich als Veranstalter in und um Augsburg einen Namen gemacht. Um das Namedropping abzuschließen und die Wurzeln der Band vollständig in der Augsburger Szenewelt zu verankern, erscheint ihr Album bei Schaf Records, dem kleinen Label, das im Schaf-Club zuhause ist.

Augsburg ist um eine Pop-Jazz-Dub-Formation reicher. Die Aufnahmen im romantischen Siebentischwald in Augsburg haben sich gelohnt. Jeder, der will, kann jetzt mit On The Offshore in seiner Anlage die WG-Küche zur Lounge umwandeln.


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