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Vorgestellt // Telekinesis One-Man-Show mit Nerd-Brille

Michael Benjamin Lerner ist eine ganze Band in einer Person. Er spielt Drums, Gitarre, Keyboard, singt und schafft damit wunderbare Sommer-Songs.

Stand: 05.10.2010 | Archiv

Telekinesis 2010 | Bild: Michael Benjamin Lerner

Der Bandname Telekinesis kommt aus der Parapsychologie und bezeichnet das Bewegen von Gegenständen allein mit Gedankenkraft. Was in Filmen wie "Star Wars", "Matrix" oder "X-Men" reichlich unrealistisch daherkommt, funktioniert bei Michael Benjamin Lerner tadellos. Er spielt nicht nur alle Instrumente selbst ein, sondern bewegt auch die Hörer.

Das Debütalbum "Telekinesis!" (2009) wurde produziert und abgemischt vom Gitarristen und Produzenten von Death Cab For Cutie, Chris Walla, der vor allem den spontanen Enthusiasmus der Musik am Leben erhalten wollte und deswegen ein unglaubliches Tempo vorlegte. Chris und Michael gaben sich pro Song einen Tag Zeit und somit keinen Raum für Diskussion oder übertriebene Analyse. Das Resultat: absolut natürliche Songs, in denen das Multitalent Michael Lerner von Träumen, Landschaften, Liebesbriefen und der Stadt Tokio singt.

File Under: Weezer & Co

Musikalisch lässt sich Telekinesis als Mischung aus sommerlichem Indie-Rock und lebhaftem Power-Pop beschreiben, wobei man sich an Bands wie Nada Surf, Death Cab For Cutie oder Weezer erinnert fühlt. Bei letzterer kommt man auch optisch nicht um einen Vergleich herum: Michael Lerner und Weezer-Frontmann Rivers Cuomo tragen die gleichen braven Klamotten, die gleiche nerdige Brille und den gleichen undefinierbaren Haarschnitt.

Live wird das ambitionierte Multitalent unterstützt von Jason Narducy (Verbow) am Bass und Cody Votolato, der bis zur Auflösung bei der US-amerikanischen Hardcore-Punkband The Blood Brothers die Gitarrenseiten strapaziert hat. Michael Benjamin Lerner sitzt als Frontmann hinter dem Schlagzeug – auch das ist ungewöhnlich.

Platte im Februar, Livesongs im November

Auch für das zweite Album durfte Chris Walla von Death Cab For Cutie wieder an den Telekinesis-Songs schrauben. Zusammen haben Lerner und Walla in den Jackpot! Studios in Oregon, Portland musiziert, lustige Polaroid-Bilder im Aufnahmeraum verteilt, den ein oder anderen Verstärker bei musikalischen Experimenten geschrottet und die US-Indierocker The Thermals als Gastsänger eingeladen. Lerner war begeistert und spürte sein inneres Kind vor Freude im Kreis hopsen.

Beim on3-Festival 2010 wurde ebenfalls gehopst, als Learner die ersten Songs aus seinem neuen Album zum Besten gab. Ab Februar 2011 steht "12 Desperate Straight Lines" in den Läden. Und schon jetzt ist klar: Trotz perfektioniertem Pop wird nichts zu Tode durch- und zerdacht werden. Für die Aufnahmen hat Lerner ein Aufnahmegerät mit 24 Spuren verwendet. Das Ganze mit dem Computer aufzunehmen wäre zwar einfacher gewesen, aber Lerner gefällt die Tatsache, dass man auf Band genauer arbeiten muss und nicht ständig wieder von vorne anfangen kann.


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