PULS Festival 2018 5 Gründe, warum das PULS Festival in Erlangen ein einziger Traum war

Ein unfassbar schöner Festivaltag war das! Ganz viel Liebe, Textsicherheit und unermüdliche Feierlaune haben wir in Erlangen erlebt. Ein paar der beeindruckendsten Momente gehen hiermit in die Geschichtsbücher ein.

Von: Sophie Kernbichl

Stand: 01.12.2018 | Archiv

Das PULS Festival 2018 in Erlangen  | Bild: BR / Steffi Rettinger

1. Wo ein Wille ist, ist auch eine Tanz- und Aussichtsfläche

Mit 1.600 feierwütigen Menschen war das PULS Festival im Erlanger E-Werk restlos ausverkauft. Da wird's dann schon mal etwas kuschelig vor der Bühne. Kein Problem - gefeiert wird, wo Platz ist. Wie die Leute auf das Podest hinter dem Mischpult im großen Saal überhaupt raufgekommen sind, ist uns immer noch ein Rätsel. Aber das war definitiv der Spot mit der absolut besten Aussicht auf Acts wie die Parcels und MGMT. Auch in den anderen Konzertbereichen ging's ganz schön kreativ zu: Bei den Leoniden im Club wurde der Merch-Tisch kurzerhand zur Dancearea umfunktioniert. Und bei Me + Marie in der Kellerbühne sind die Leute auf die Heizung gekraxelt, um zu tanzen. Lit!

2. Hammer-Abriss bei den Leoniden

Die Chemie zwischen dem Erlanger Publikum und den Leoniden hat ja mal absolut gestimmt. In kürzester Zeit wurde die Clubstage während des Konzerts in eine riesige Hüpfburg verwandelt. Bei so viel Ausdauer war selbst Sänger Jakob Amr baff. Und was die Textsicherheit angeht, könnte man fast meinen, die fränkischen Fans sind das sechste Mitglied der Band. Es haben nämlich nur ein paar Worte am Anfang eines jeden Songs gereicht – und der restliche Text wurde fehlerfrei und in voller Lautstärke mitgesungen. Dazu gab’s Klatsch-Challenges, Crowdsurfing, Bananen mit draufgekritzelten Botschaften und einen beeindruckenden Pfandbecher-Dunk quer übers Publikum in den Sammeleimer von Viva Con Agua. Der Leoniden-Gig war ein Abriss der Extraklasse.

3. Oida, wow: Dream Wife

Mütter, sperrt eure Söhne ein! Im E-Werk waren ein paar Frauen unterwegs, die mördermäßiges Herzensbrecher-Potenzial haben. Zum Beispiel auf der Clubstage: Bei den drei Traumfrauen von Dream Wife ist besonders die erste Reihe förmlich dahingeschmolzen. Mit ordentlich koffeinhaltigen Getränken gedopt, haben die Londonerinnen eine unglaublich energetische Show hingelegt. Bassistin Bella hat so krasse Kicks in die Luft getreten, dass jeder Karateschüler neidisch wäre. Gitarristin Alice hat ihre Gitarre durch die Gegend geschwungen, als würde sie nur ein paar Gramm wiegen. Und Sängerin Rakel hat das Publikum ab der ersten Minute mit nur wenigen Blicken sirenenartig in ihren Bann gezogen. Bei all der Flirterei fehlte es den Girls aber nicht an Botschaft: In ihren Texten haben sie nämlich mit ordentlich Nachdruck vorgefertigten Geschlechterrollen den Mittelfinger gezeigt.

4. Retro-Feeling im Doppelpack

Zwei Bands haben im E-Werk für Retro-Gefühle gesorgt: die Parcels und MGMT. Erstere fuhren schon mal einen erstklassigen Dad-Look auf der Bühne – mit dickem Schnurrbart, Pilzkopf-Haarschnitt und hoch sitzenden Hosen inklusive schmalem Gürtel. Der Parcels-Sound beamt einen zusätzlich in vergangene Zeiten: Ein Song wie "Bemyself" könnte auch locker eine Beatles-Nummer sein. Und MGMT? Die haben nicht nur ihre psychedelisch angehauchten Hits mit 60er-Jahre-Remineszenzen rausgehauen, sondern auch der Diskokugel zu neuem Glanz verholfen. Während ihres Überhits "Kids" wurde es plötzlich dunkel. Dann schoss Sänger Andrew mit einer Lichtkanone auf die riesige Diskokugel, die wiederum das Licht in tausend kleinen Strahlen zurück auf die tanzende Menge warf und damit eine wirklich einmalige Stimmung erzeugte.

5. Love is in the air

Die Franken scheinen ein besonders verschmustes Volk zu sein. In Erlangen jedenfalls wurde an allen Fronten gekuschelt, geküsst und gestreichelt. Egal ob neu gefundene Partner oder mitgebrachte Begleitung – da lag eine Menge Liebe in der Luft. Und wer gerade niemandem zum Umarmen hatte, der hat eben die Arme in die Luft gerissen. Oder einen Umarmungskreis aus gleich mehreren Leuten gebildet. Zu welcher Band sich am besten anbandeln ließ? Schwer zu sagen. Bei Impala Ray war das Kuschelbedürfnis extrem hoch. Aber zu später Stunde bei L.A. Salami gab es gerade in den letzten Reihen ziemlich viel eng umschlungenen Paartanz. Ein perfekter Ausklang für diesen durch und durch liebevollen Festivaltag.











Sendung: Das PULS Festival 2018 - die Warm-Up Show am 01.12.2018 ab 16 Uhr