Ruhmeshalle Motörhead - Ace Of Spades
Coole Frontmänner gibt es viele. Aber der Coolste von allen war Lemmy. Mitte der 70er hat er mit Motörhead den Speed Metal erfunden. Und mit "Ace Of Spades" haben sie ihre Kunst zur Perfektion getrieben. Eine Verbeugung.
Ich geb's ja zu: Ich mag männliche Männer. Die mit dem Nimbus des Unnahbaren und dem gewissen Rock'n'Roll-Faktor. Es gäbe da so einige, die man nennen könnte. Aber eigentlich reicht einer: Lemmy Kilmister.
Lemmy war der Gottvater des Heavy Metal: Der Motörhead-Frontmann war bärtig und trug Schwarz. Er war wütend und laut. Er fluchte, nahm Drogen, liebte Orgien, Spielautomaten und Prostituierte. Ein Lebensstil, der sich automatisch in seinen Songs niederschlug. Deren Quintessenz: Sex, Drugs and Rock and Roll.
Die Erfinder des Speed Metal
In 40 Jahren Bandgeschichte hatte sich daran nichts geändert. Warum auch? Schließlich hatten Motörhead mit dieser Formel von Anfang an Erfolg. Das war bei ihrem bahnbrechenden Debüt so und wurde drei Alben später mit "Ace Of Spades" zur Perfektion geführt.
"Ace Of Spades" ist ein Klassiker. Wer noch nie bewusst einen Motörhead-Song gehört hat, kennt hundertprozentig den Titeltrack. Keine drei Minuten lang, aber so brachial, so genial, so legendär, dass Generationen von Metalfans bis zur Genickstarre dazu headbangen. Die Kombination aus trockenem Biker Rock und pumpendem Punk ist Anfang der 80er eine mittlere Sensation. Ohne es zu planen, erfinden Motörhead den Speed Metal. Und werden für unzählige Bands zum Vorbild. Zu einem, das nie erreicht wird. Denn einen Frontmann wie Lemmy gibt es kein zweites Mal. Bei ihm gab es Whiskey zum Frühstück, Speed als Hors d'hoeuvre, und seine Stimme klang, als wäre er rauchend zur Welt gekommen.
Alle lieben Motörhead
Für die New York Times war Motörhead "die lauteste Band der Welt". Von gestandenen Rockern wurden sie dafür geliebt. Ebenso von pubertierenden Teenagern, die zu schüchtern sind, um ein Mädchen anzusprechen und sich anderweitig abreagieren müssen. Und dann sind da noch die Intellektuellen. Auch sie liebten Lemmy. Nicht wegen seiner Musik, sondern wegen seiner Haltung - sagte er. Denn Motörhead ist wie ein Abenteuertrip in die Hölle: Weg von den hochtrabenden Gedanken, runter in den Krach, den Schmutz, den Krieg. Und nie war Krieg dreckiger als auf "Ace Of Spades".
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Man muss Lemmy einfach lieben. Der Mann, der Roadie bei Jimi Hendrix und Bassist bei Hawkwind war, der über vier Jahrzehnte das einzig beständige Motörhead-Mitglied geblieben ist, war ein lebendes Relikt. Er ist sich, dem Rock und seinem Hang zur Selbstzerstörung immer treu geblieben. Und wer behauptet, dass Lemmy böse sei, hat ihn nicht verstanden. Wie sagte er selbst so schön? "Die Welt ist böse. Motörhead tritt dir nur in den Arsch."
Kommentieren
Motörhead, Freitag, 24.Mai 2013, 22:20 Uhr
1. Geilste Band der Welt
Lemmy ist DER BESTE Metal-Men aller zeiten !!!
Antwort von Sendlinger, Dienstag, 29.Dezember, 22:18 Uhr
Im Himmel werden jetzt Ohropax verteilt wenn Würzel, Philthy und Lemmy wieder gemeinsam rocken. Auf Erden ist der Rock'n'Roll ärmer geworden, Lemmy hinterlässt eine Lücke die niemand füllen können wird. Rest in Peace, Brother. Danke für 40 wunderbare Jahre Motörhead und einige Jack Daniels-Cola auf Dich, oida Spezl!!