Abitur Vier krasse Abistreiche, die in Erinnerung bleiben

Seit zwei Wochen sind die bayerischen Abiturient*innen mit ihren Abschlussprüfungen durch. Das bedeutet Party - und an vielen Schulen auch Abistreiche. Wir haben einige absurde zusammengestellt.

Von: Conny Neumeyer

Stand: 12.06.2019 | Archiv

Schulgebäude, Konfetti | Bild: BR

Schüler*in sein heißt oft auch: Ärger runterschlucken. Bloß nicht mit Lehrkräften diskutieren, denn die sitzen am Ende immer am längeren Hebel. Umso befreiender ist es, wenn nach dem Abi alles vorbei ist. Der ganze Frust fällt ab und mit einem letzten Knall kann man sich von Schule und Lehrer*innen verabschieden. Die Abistreiche können dabei langweilig oder lustig sein, abgedroschen oder individuell, unangemessen oder auch einfach nur bescheuert. Aber der Sinn dahinter ist immer der gleiche: die letzte große Party am Ende der Schulzeit.

Die ersten Streiche gab’s in den 1968er Jahren und weil seitdem immer mal wieder Aktionen eskalierten, gibt es an vielen Schulen mittlerweile Regeln, die festlegen, was während des Streichs passieren darf. So mancher Jahrgang schafft es trotzdem immer wieder, Schule und Lehrkräfte zu überraschen. Wir haben euch einige absurde und kreative Streiche zusammengestellt.

Striptease am Luitpold Gymnasium

School, Sex & Rock'n'Roll: Am Münchner Luitpoldgymnasium haben sich die Abiturient*innen am Tag des Abistreichs einen Stripper und eine Stripperin auf die Bühne der Aula bestellt. Die Schulleitung wusste von der Aktion nichts, stattdessen hatten die Schüler*innen einen Vortrag über das "schwierige Verhältnis von Schülern und Lehrern" angemeldet. Den trugen am Ende in verkürzter Form die beiden Stripper vor. Vorausschauend durften nur Schüler*innen ab der 10. Klasse zuschauen, trotzdem fanden deren Eltern das Ganze weniger lustig. Schulleitung und Lehrer nahmen's dafür gelassen: "Wie soll man auch eine Veranstaltung regulieren, die den Regelbruch zur Regel hat", sagte ein Lehrer. Recht hat er…

Übers Ziel hinausgeschossen: Abiturient*innen stürmen Berufscolleg

Etwas zu gut geplant war vor vier Jahren der Streich an einem Berufscolleg in Aachen: Die Abiturient*innen stürmten ihre Schule teilweise maskiert und in Tarnkleidung, um die Entführung eines Lehrers vorzutäuschen. Die Geiselnahme wollten die Schüler*innen filmen. Dabei hatten sie Pistolen und Maschinengewehre – alles Attrappen, wie sich aber erst später herausstellte. Die Polizei beendete den Streich, bevor er richtig anfangen konnte: Anwohner hatten die Abiturient*innen auf dem Weg zur Schule beobachtet und die Beamten gerufen. Am Ende gab's ne saftige Strafe: Von den Schüler*innen erhielt jeder eine Rechnung in Höhe von fast 500 Euro. Außerdem hagelte es Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und der Störung des öffentlichen Friedens.

Kreativer Abistreich à la Christo

Im bayerischen Kirchseeon verhüllten die Abiturient*innen 2016 ihr Schulgebäude mit 11.520 DIN A4-Seiten Papier. Darauf zu sehen waren das Boot von "Kabitän Blaubär" und der Schriftzug "ABI 2016". Das Papier hatten die Schüler*innen während der letzten beiden Schuljahre gesammelt. Mit der Aktion protestierten sie gegen Papierverschwendung an der Schule: Allein die Blätter an der Fassade hätten einen CO2-Fußabdruck von 49,98 Kilogramm. Sie wollten ihr ehemaliges Gymnasium dadurch zur Klimaschule machen. Mit Erfolg: Seit 2018 verwendet die Schule deswegen mehr Recyclingpapier.

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lynn_lalaa - Montag, 20. Juni 2016, 17:54 Uhr
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Todesanzeige als Protest gegen Spießer-Regeln

Am Schyren-Gymnasium in Pfaffenhofen an der Ilm ist der Abistreich im vergangenen Jahr verstorben. Die Abschlussklasse setzte ihn nach einer kurzen Trauerfeier auf dem Feldherrenhügel vor der Schule symbolisch bei. "Nach langem Siechtum entschlief unser langjähriger, treuer Begleiter der Abistreich", heißt es in der Todesanzeige, die die Schüler*innen in einer lokalen Zeitung geschaltet hatten. Angeblich hatte es im Vorfeld zu viele Verbote durch die Schulleitung gegeben, außerdem hätte die Lehrerschaft ihre Teilnahme am Abistreich verweigert. Dann lieber gar nicht, meinten die Abiturient*innen. Die Schulleitung sah das Ganze zwar ein bisschen anders und sagte, die Zeitung sollte keine "alternativen Fakten" verbreiten. Trotzdem gab es wohl genug Regeln, dass am Ende keiner mehr Bock hatte…

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Kurioses aus der Presseschau

Spielverderber. - Dank an Franzi Hofmann.Gepostet von Kurioses aus der Presseschau am Mittwoch, 4. Juli 2018

Sendung: PULS am 12.06.2019, ab 15.00 Uhr.