"Bahnhof Koetzting" Nix los in der Provinz – von wegen!
Der "Bahnhof Koetzting" hat sich in den letzten Monaten einen Ruf als Konzert- und Kulturveranstalter gemacht. Trotz vieler Unterstützer war aber nicht klar, ob der Club weiterbestehen kann. Jetzt gibt es gute Nachrichten.
7000 Einwohner, viel Gegend und das Kneipp-Heilbad. Auf den ersten Blick ist Bad Kötzting im Landkreis Cham in der Oberpfalz nicht gerade das Paradies für junge Leute. Zum Weggehen gibt’s immerhin drei Clubs, die hauptsächlich den Mainstream bedienen. Eine richtige Alternative gab’s lange nicht - bis der Veranstalter Olli Zilk aus dem alten Bahnhofsgebäude einen Club gemacht hat. Drinks, kleine Konzerte, Poetry Slams – das kam wahnsinnig gut an. Allerdings war die Zukunft des "Bahnhof Koetzting" - wie Yoda sagen würde - ungewiss.
Denn für den Betrieb hatte Olli Zilk nur eine Probelizenz. Es war nicht sicher, ob er den Laden weiterführen kann. Aber viele Leute in Bad Kötzting wollten unbedingt, dass es weitergeht im Bahnhof. Fans haben sogar eine Petition gestartet - und bis heute hängen Luftballons am Gebäude, als Zeichen der Unterstützung.
Seit dieser Woche ist klar: Olli Zilk hat die Ausschreibung gewonnen, darf den "Bahnhof Koetzting" also weiterbetreiben.
"Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt, warum das so toll funktioniert hat, weil wir haben ja hauptsächlich Bands gehabt von unbekannten oder mindestens hier unbekannten Bands. Es ist anscheinend so, dass alle auf sowas gewartet haben hier auf'm Land."
Olli Zilk
Von Klassik über Jazz bis Elektro konnte man im "Bahnhof Koetzting“ schon alles hören. Bis Olli Zilk den Betrieb wieder aufnehmen kann, dauert es aber noch ein paar Monate. Denn für die Lizenz sind einige Umbauten nötig. Klos, Schallschutzfenster und eine Lüftung müssen rein. Im Frühjahr soll es dann wieder losgehen mit der schnuckeligen Musik- und Kleinkunstoase. Soll da mal einer sagen, in der Provinz sei nichts los.
Sendung: Filter, 24. Juli 2017 - ab 15.00 Uhr.