Penis-Streit in Österreich Dieser Phallus könnte zum neuen Selfie-Hotspot werden
Im österreichischen Traunkirchen eskaliert ein Streit um eine zwei Meter große Penis-Statue. Das "Kunstwerk" sei zu nah an einem Pilgerweg und verhagele den Menschen so die Osterfeiertage. Der Besitzer zieht einen lässigen Move.
Es ist die vielleicht beste Geschichte so kurz vor den Osterfeiertagen. In Traunkirchen in Österreich streitet sich die Gemeinde gerade mit einem Kunst- und Immobilienhändler um eine zwei Meter große Penis-Statue. Diese Skulptur steht im Garten seiner Villa, einem drei Hektar großen Park. Das Problem: Der Kunsthändler hat die Statue so umgestellt, dass sie jetzt sehr nah an einem Pilgerweg steht, der an der Karfreitagsprozession stark besucht wird.
Die Gemeinde wirft dem Immobilienhändler jetzt vor, er wolle sich einfach an ihnen rächen. Ein Jahr davor wollte er nämlich einen Kunstspeicher bauen. Dafür hätte der Pilgerweg um ein paar Meter verlegt werden müssen - die Gemeinde hatte sich damals dagegen entschieden.
Die österreichische Tageszeitung Krone berichtet, dass die Gemeinde Anfang der Woche einen Sichtschutz vor den Penis gestellt hatte. Diesen musste sie aber schon einen Tag später wieder entfernen, weil sie ihn ohne Erlaubnis des Kunsthändlers auf seinen privaten Grund gestellt hatte.
Einigung oder ultimative Betrollung?
Jetzt soll es aber einen Kompromiss geben, schreiben die Oberösterreichischen Nachrichten. Der Bürgermeister von Traunkirchen und der Kunsthändler treffen sich zu einer Aussprache. Dabei soll es eine Einigung in der Form geben, dass Letzterer die Statue am Karfreitag verhüllt. Laut der "Krone" will er dazu ein überdimensionales Kondom verwenden. Welche Farbe es haben werde, wollte er noch nicht verraten. Es solle aber einen Aufdruck bekommen "Gelobt sei, was hart macht." Oder: "Gelobt sei, was hart wird."
Falls dieser Kompromiss scheitert, nicht schlimm. Bei Twitter sammeln die Leute gerade weitere Lösungsvorschlage.
Wie die Posse um die Penis-Statue jetzt ausgeht, ist noch offen. Der Bürgermeister von Traunkirchen rechnet aber wegen des Penisgates mit mehr Pilgern zu Ostern. Ob das aber wirklich Pilger oder eher Selfie-Jäger sein werden, sei mal dahingestellt.
++++ Update +++
Die Penisstatue hat ihren Überzieher jetzt bekommen: Der Besitzer hat den Penis mit einer gelben Gummiplane verhüllt. Auf dem Riesenkondom steht folgendes Zitat von Nietzsche: "Gelobt sei, was hart macht." Ob damit der Streit beseitigt ist, bleibt allerdings abzuwarten.
Sendung: Plus 1, 13.04.2017 ab 14 Uhr