Neue Staffel "Einfach machen" Dieser Podcast ist für alle, die davon träumen, ihren eigenen Laden aufzumachen

"Caspar Plautz" – das ist der wohl hippste Kartoffelstand auf dem Münchner Viktualienmarkt. Für die beiden Gastro-Quereinsteiger Theo und Domi hat ihr Standl gewordener Traum viel verändert. Wir haben sie ein Jahr lang begleitet.

Von: Anna Bühler

Stand: 21.11.2018 | Archiv

Caspar Plautz | Bild: Caspar Plautz

Ein Jahr "Caspar Plautz", ein Jahr Standl-Leben auf dem Viktualienmarkt! Auf Facebook feiern die Buden-Besitzer Dominik Klier und Theo Lindinger den Geburtstag ihrer Selbstständigkeit: Die unvergesslichen Momente am Markt, die Unterstützung von Freunden und Familie, ja, sogar die unendlich langen Arbeitsstunden bei Minusgraden waren es im Nachhinein so-was-von wert...

Das Glück ist perfekt. Oder wie Theo sagt: "Alles endgeil". Doch der eigene Laden hat bei den beiden auch einiges verändert.

Vom Goldschmied und Soziologen zum Gastronom

Die Geschichte von "Caspar Plautz" beginnt im Sommer 2017 mit einem riesigen Zufall. An einem verkaterten Samstag drückt ihnen der Besitzer eines Kartoffelstandes ganz spontan den Schlüssel in die Hand. Er kann den Laden aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter betreiben, die beiden Jungs könnten es sich ja überlegen, ob sie nicht Bock hätten, die Bude zu übernehmen. Eine einmalige Chance. Und der Anfang eines monatelangen Prozesses: Es folgen Behördengänge, Kündigungen, Neugründungen, Businesspläne... Theo und Domi krempeln für diesen Stand auf dem Viktualienmarkt alles um – und setzen alles auf diese eine Karte.

So viel vorweg: Das Experiment ist geglückt. Der Laden brummt, die Kundinnen und Kunden sind begeistert und Ideen haben die beiden noch genug: Events, Caterings, vielleicht ein richtiges Restaurant? "Wir haben noch ganz viele Pläne, die wir mit diesem Laden umsetzen wollen. Aber bisher null Zeit dafür gehabt, es zu machen", sagt Domi.

Und da sind wir auch schon beim Knackpunkt, der Zeit. "Manchmal hab ich schon das Gefühl, dass es bei aller Erfüllung auch eine starke Vereinnahmung ist", gibt Theo zu. Das muss man wissen, wenn man sich für den Traum vom eigenen Laden entscheidet. Es bleibt eben alles an einem hängen – nicht nur das Lob, die tollen Momente, auch Personalfragen, Verantwortung, und damit, ja, Lebenszeit. Das ist der Preis, auch wenn Theo sich das noch vor einem guten Jahr nicht hätte vorstellen können: "Dass die Arbeit mal Hauptfokus in meinem Leben sein würde, hätte ich früher nicht gedacht."

Das eigene Café, die eigene Bar, das eigene Restaurant - das ist ein Traum, den neben Theo und Domi viele junge Leute haben, das wissen die beiden. Und sie wissen auch, dass sie mit dem Stand auf dem Viktualienmarkt unglaubliches Glück gehabt haben. Für sie ist der Traum "romantische Realität" geworden, sagt Domi. Doch gerade jetzt, nach dem Jahr, das auch harte Arbeit und Druck mitgebracht hat, haben sie einen ganz einfachen Tipp an die Leute, die auch ihren eigenen Laden aufmachen wollen: Man muss wirklich Bock auf das haben, was man da tut, so Theo: "Wenn man Lust hat und eine echte, gute Idee, dann... steht einem immer noch vieles im Wege. Aber es ist eine gute Basis."

Die ganze Geschichte hört ihr im Podcast "Einfach Machen"

Ein Podcast über Menschen, die das tun, was sie wirklich wollen – wie Domi und Theo: Die beiden Freunde arbeiten eigentlich als Soziologe und Goldschmied, sind in der der Freizeit aber auch leidenschaftliche Köche. Bis ihnen jemand eines Tages auf dem Münchner Viktualienmarkt völlig unvermittelt den Schlüssel zu einem Stand in die Hand drückt. Sie wagen den Neustart und werden Gastronome. In fünf Folgen begleiten wir sie von der Eröffnung durch ihr erstes Jahr als Standlbesitzer.

Sendung: Filter vom 22.11.2018 – ab 15 Uhr.