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Info Die gebürtige Münchnerin Amadea schreibt und produziert seit 2018 eigene Songs. In ihrem Projekt Dilla lebt sie nochmal eine andere Seite aus: sie singt auf Deutsch, statt auf Englisch und nimmt sich nicht so ernst.

Studie "Generation What?" Wir sind weltoffen und haben nicht alle Lust auf Sex

Habt ihr mal einen Joint mit euren Eltern geraucht? Vertraut ihr den Medien? - Fast eine Million junge Leute haben bei der größten europäischen Jugendstudie mitgemacht. Acht spannende Erkenntnisse über unsere Generation.

Von: Paul Schedelbeck

Stand: 04.04.2017 | Archiv

Für die Studie haben fast eine Million junge Europäer ihre Meinung abgegeben. | Bild: BR

Habt ihr schon mal einen Joint mit euren Eltern geraucht? Würdet ihr euer Vaterland verteidigen? Habt ihr Vertrauen in die Justiz? Das sind einige der 149 Fragen, die den Teilnehmern der Studie "Generation What" gestellt wurden. Fast eine Million junge Europäer haben bei der Studie der Europäischen Rundfunkunion mitgemacht. Die Ergebnisse sind teils überraschend und witzig, teils auch besorgniserregend.

1. Kaum Vertrauen in die Politk

Ein zentrales Ergebnis der Studie: 82 Prozent der jungen Europäer haben kein oder wenig Vertrauen in die Politik. 45 Prozent der Befragten geben sogar an, "gar kein Vertrauen" zu haben. Die Aussagen hängen teilweise von der Bildung ab: Je niedriger die Bildung, desto größer das Misstrauen. Grob gilt auch aber auch, dass das Misstrauen mit dem Alter zunimmt. In Ländern, in denen die Wirtschaftskrise viel stärkere Auswirkungen hat als bei uns und die Jugendarbeitslosigkeit vergleichsweise hoch ist, haben die Leute besonders wenig Vertrauen. So haben in Griechenland 67 Prozent angegeben, gar kein Vertrauen in die Politik zu haben – in Deutschland dagegen nur 23 Prozent.

2. EU ist uncool, aber ein Exit? No way!

Insgesamt ist das Vertrauen in die EU nicht besonders groß. Die meisten identifizieren sich außerdem eher mit ihrem Heimatland und nicht mit Europa als Ganzes. Viel eher tun sie das mit ihrem Land oder ihrer Stadt. Trotzdem würde nur ein Sechstel die EU verlassen wollen. Die Studienmacher sagen: Die EU erscheint den jungen Europäern als nützlich, sie ist aber keine Herzensangelegenheit.

3. Schule bereitet nicht gut auf den Job vor

Junge Europäer sind offenbar nur wenig von ihren Bildungssystemen überzeugt. Bis auf die Schweiz glauben in keinem Land mehr als drei Prozent, dass die Schule gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Außerdem empfindet die Mehrheit von 59 Prozent des jungen Europa ihr Bildungssystem als ungerecht.

4. Leben ohne Sex? Nein, nein nein.

Der Großteil sagt: "Ohne Sex könnte ich nicht glücklich sein." Aber immerhin ein Viertel findet das nicht. Interessant: Die Hälfte der jungen Finnen und Estländer könnte sich offenbar ein Leben ohne Sex gut vorstellen. Die Studie hat auch erhoben, wie experimentierfreudig die Jugend Europas ist: 15 Prozent der Befragten hatten schon mal Sex mit mehr als einer Person. Männer stehen Sex mit mehr als einer Person viel offener gegenüber als Frauen. Okay, das ist weniger überraschend. 52 Prozent geben übrigens an, bislang keine Erfahrungen mit Sexspielzeug gesammelt zu haben. Alle die, die es probiert haben fanden es mehrheitlich aber gut.

5. Kein Vertrauen in die Kirche, glücklich ohne Gott

Religiöse Institutionen kommen am schlechtesten weg von allen abgefragten. 86 Prozent misstrauen ihnen. Und immerhin 85 Prozent sagen, dass sie ohne den Glauben an einen Gott glücklich sein könnten, in Deutschland sind das mit 79 Prozent ein paar weniger.

6. Politisches Engagement - eher gering

In Parteien mitmachen? Das haben nur neun Prozent aller jungen Europäer ausprobiert.  Viele könnten sich das aber immerhin vorstellen - in Deutschland sind das mit 44 Prozent mit Abstand die meisten in Europa. Und: Junge Deutsche sind europaweit gegenüber politischen Organisationen noch am offensten.

7. Zuwanderung? Ja, bitte.

Wenn man junge Europäer danach fragt, was sie für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen halten, dann ist das in Europa wohl am heftigsten diskutierte Thema Zuwanderung gar nicht überall in den Top drei. In Deutschland zählt Zuwanderung zum Beispiel nur bei 13 Prozent zu den drei größten Sorgen - in Tschechien und Österreich aber beispielsweise für 30 Prozent. Allerdings ist in allen Ländern die Mehrheit der Meinung, dass Zuwanderung prinzipiell eine Bereicherung fürs eigene Land ist. Besonders junge Deutsche glauben das.

8. Nahezu kein Vertrauen in Medien

Nur zwei Prozent der jungen Europäer vertraut Medien völlig. Der größte Teil hat überhaupt kein Vertrauen oder ist zumindest skeptisch. Auch in Deutschland ist das so – auch, wenn das nicht so ausgeprägt ist wie andernorts in Europa. In Deutschland haben 22 Prozent überhaupt kein Vertrauen in die Medien, in Griechenland 71 Prozent.

Diese und alle anderen Ergebnisse findet ihr ab sofort auf der Webseite generation-what.de.

Sendung: Hochfahren, 05.04.2017 ab 07 Uhr