Comp A Tent Lass dein Zelt verrotten
Es gibt angenehmeres, als sein Zelt nach einem Festival wieder abzubauen. Bald kann man das Teil aber vielleicht auch einfach stehen lassen. Eine junge Britin tüftelt nämlich gerade an einem biologisch abbaubaren Zelt.
Die Musik ist aus, das Festival vorbei - doch wohin mit dem versifften Zelt? Nicht selten landen die Plastikfetzen, Stangen und Heringe dann einfach auf dem Müll, weil keiner mehr Bock hat, das Zelt wieder fein säuberlich zusammen zu legen. Die Britin Amanda Campbell hat schon auf vielen Musikfestivals gefeiert, danach aber auch immer in Aufräum-Teams beim Abbau geholfen.
Der Anblick der von Müll verwüsteten Felder deprimierte sie. In Deutschland stehen die Veranstalter natürlich vor demselben Problem: Die Organisatoren des Hurricane-Festivals haben zum Beispiel herausgefunden, dass jeder Besucher fast 15 Kilo Abfall zurücklässt, wenn er abfährt.
Dagegen hat sich Campbell etwas einfallen lassen: Wie wäre es mit einem Zelt, das sich nach der Verwendung selbst auflöst? Erst bastelte sie mit Papier, doch das war zu schwer und natürlich taugt es nicht im Regen.
Irgendwann landete sie dann bei Biokunststoff als Plane. Das ist leicht, wasserfest und komplett recyclebar. In ihrem Promovideo erklärt Campbell, dass sich das Zelt in einer Kompostieranlage nach 120 Tagen in Wasser, Kohlenstoffdioxid und Erde auflösen soll. Die Zeltstangen werden aus Papier gebaut und mit Kleber zusammengehalten, in dem Bestandteile von Milch zusammengemixt werden.
Mit ihrem Zelt gewann Campbell sogar einen Ideenwettbewerb am University College London und gründete mit dem Preisgeld das Start-Up "Comp A Tent". Gerade sucht sie noch nach Investoren und will die Zelte diesen Sommer auf sieben Festivals in Großbritannien testen.
Wir sind zwar noch etwas skeptisch, aber ausprobieren würden wir diese Zelte ja schon mal gerne. Vielleicht sind sie ja bis zum PULS Open Air 2017 auf dem Markt.