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Kill(e), Kill(e) Wenn kitzeln zur Quälerei wird

Die halbe Welt ist verliebt in ihre Glubschaugen und feiert, wie sie sich kitzeln lassen: Loris sind einer der Tiervideo-Hypes schlechthin im Netz. Was kaum einer weiß: Dafür werden die kleinen Affen gejagt und gequält.

Von: Theresa Berwian

Stand: 10.03.2017 | Archiv

Loris | Bild: picture-alliance/dpa

Riesige Glubschaugen, weiches Fell und behäbige Bewegungen: Videos von Loris werden jeden Tag millionenfach geklickt, durch die Welt geschickt und gepostet.  Weil sie einfach unfassbar süß aussehen. Auf Youtube gibt es haufenweise Videos, wie die kleinen Affen gefüttert oder gekitzelt werden. Doch alles hinter diesen Ausschnitten ist grausame Tierquälerei. Beim Kitzeln nehmen sie die Arme hoch und bleiben ganz still, deshalb sieht es so aus als würden sie diese Zuwendung genießen. In Wahrheit ist es genau das Gegenteil: eine Abwehrreaktion.

Weil Loris bei Gefahr ganz ruhig werden, sind sie leichte Beute für Menschen. In ihrer Heimat Südostasien werden sie gejagt und auf illegalen Märkten verkauft  - einfach weil Menschen sie süß finden und als Haustiere wollen. In Gefangenschaft werden den Loris dann brutal die Zähne ausgerissen. Denn damit verteilen sie bei Gefahr Gift aus einer Drüse am Arm.

Die Quälerei ist danach übrigens noch lange nicht vorbei. Die nachtaktiven Affen eignen sich nämlich überhaupt nicht als Haustiere. Tagsüber schlafen sie zusammengerollt in den Bäumen, nachts gehen sie auf Nahrungssuche und legen dabei große Strecken zurück. In einen Käfig eingesperrt zu werden ist für sie also - wie für alle Wildtiere - reine Quälerei.

Gejagt werden die Loris schon lange. Denn ihrem Fell werden heilende Kräfte zugeschrieben. Britische Forscher sind sich jedoch sicher, dass die Jagd durch den Internet-Hype deutlich zugenommen hat: Immer mehr Tiere müssen leiden, damit wir uns lustige Videos anschauen können. Für das Ende der Quälerei und gegen die illegale Jagd setzt sich mittlerweile die Tierschutzorganisation "International Animal Rescue" ein, unter anderem mit einer Online-Petition und einem Spendenaufruf.