Fasten-Knigge So helft ihr euren Freunden im Ramadan
Schon mal auf Süßes oder Alkohol verzichtet? Noch krasser ist es, tagsüber gar nichts zu essen und zu trinken, wie eure muslimischen Freunde während des Ramadan. So könnt ihr sie dabei unterstützen.
Von: Sophia Rossmann
Stand: 06.05.2019
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Die richtigen Worte finden
Wenn ihr eure muslimischen Freunde beeindrucken wollt, dann haut einfach mal ein "Ramadan Mubarak" oder "Ramadan Kareem" zur Begrüßung raus. Damit zeigt ihr nicht nur, dass ihr Bescheid wisst, sondern ihr zeigt auch Respekt. Und wenn der Ramadan vorbei ist, könnt ihr "Alles Gute zum Bayram!" wünschen.
Ganz wichtig: Muslime fasten freiwillig und das gerne. Keiner wird gezwungen, viele fiebern sogar auf den Ramadan hin. Also dürft ihr da gerne mal ein paar nette Worte darüber verlieren. Kommentare wie "Ey, hat dich gerade ein Lastwagen überrollt?! Du siehst ja mega fertig aus" solltet ihr euch aber sparen.
In der Kantine einfach alles wie immer
Ihr dürft wie gewohnt beim Mittagessen zuschlagen. Auch wenn ein Muslim mit knurrendem Magen daneben sitzt. Denn es gehört zum Ramadan dazu, genau in diesen Situationen zu widerstehen. Aber übertreibt’s nicht. Einfach wie immer verhalten. Und fangt bitte bloß keine Diskussion über den Sinn des Fastens an. Darauf rumzureiten, dass der arme Muslim jetzt hungern muss, kommt eher schlecht an.
Sogar trinken ist während des Ramadans tagsüber verboten. Das klingt krass, aber es gehört eben zur spirituellen Disziplin dazu. Also kramt keine Studien raus, in denen steht, dass der Mensch doch mindestens drei Liter am Tag trinken muss.
Warum nicht mal mitfeiern?
Jeder ist bei den Ramadan-Feiern willkommen, egal ob Muslim oder Nicht-Muslim. Je mehr desto besser. Hauptsache, alle sitzen zusammen. Es ist also kein rein muslimisches Familienfest. Um Respekt gegenüber dem Islam zu zeigen, könntet ihr euch überlegen, vielleicht auch mal zu einem Iftar, also einem Fastenbrechen, einzuladen. Da gibt’s nämlich keine anderen Regeln als sonst. Alle Gerichte die halal sind, sind erlaubt. Es gibt aber den Brauch, das Iftar mit einer Dattel und etwas Wasser oder Milch zu beginnen.
Wundert euch nicht, wenn euch mal ein dezenter Mundgeruch entgegenschlägt. Das ist eben der Nebeneffekt, wenn man den ganzen Tag nichts isst und trinkt. Und noch was: Beim Fasten geht es auch um innere Besinnung und Reinigung. Also spart euch den dreckigen Witz, den ihr sonst vielleicht raushauen würdet.
Sendung: PULS am 06.05.2019 - ab 7 Uhr