How To Code Keine Ausreden mehr!
Programmieren ist wie Gitarre spielen. Wär schon geil zu können, aber das Lernen ist einfach sauanstrengend. So zumindest das Vorurteil. Fünf Gedanken, die jeder von uns schon mal hatte - und warum sie nicht als Ausrede taugen.
1. "Oh Gott, Programmieren. Ich seh da endlose Zahlenkolonnen vor mir, schlimmer als in 'Matrix'. Und bei Zahlen penn ich immer ein. Das kann nur ne komplette Vollkatastrophe werden."
Dass man als Programmierer ein krasses Mathebrain sein muss, ist einer der größten Codingmythen überhaupt. "Viele setzen ja Programmieren gleich mit einem krassen mathematischen Verständnis und denken sich: ich war früher schlecht in Mathe, deswegen kann ich nicht programmieren", sagt Programmierer und Hackdays-Teilnehmer Alex Hoffmann.
Sein Kollege Philipp Frank kann aus seinen Erfahrungen als Coding Coach berichten: “Jeder Mensch kann programmieren, ich glaube, wir haben noch keinen gehabt, der es nicht geschafft hätte. Man braucht vielleicht ein bisschen Geduld und ein bisschen analytisches Denken dafür.“ Und das war's auch schon. Es ist jetzt wirklich nicht so, dass man die Wurzel aus 42 ziehen können muss, um Code zu schreiben. Der besteht nämlich zum Großteil sowieso aus Text.
2. "Aber die Hacker bei Mr. Robot haben immer so krasse Rechner. Da kann meine Schrottmühle eh nicht mithalten."
Kann sie wohl. Für die Grundlagen tuts sogar ein Rechner mit Windows 95. Scheißegal. Früher hat‘s ja auch geklappt.
3. "Ja, aber, also… wie mach ich das denn dann konkret? Was muss ich runterladen und welche Programme brauche ich?"
Erstmal nix, was nicht eh schon auf dem Rechner ist. Es reichen: ein Browser, also zum Beispiel Chrome, Firefox oder Safari – und ein stinknormaler Texteditor. Und zwar nicht Word, sondern einen Editor, der tatsächlich auch nur Text kann. Mit dem legt man eine Datei an und schreibt ein paar Zeilen html rein, damit der Browser das versteht. Zwischendrin kann man dann javascript-Befehle einfügen. Das sind einfach ein paar Zeilen Text.
"Dann macht man die Datei einmal mit dem Texteditor auf und einmal mit dem Browser", sagt Philipp Frank. Immer wenn man in der Textdatei etwas ändert, ändert sich auch was im Browser. BAM, it's magic! Zum ersten Mal was komplett selbst programmiert. Dauert zehn Minuten, wenn mans erstmal gecheckt hat. Dickes Plus: Mit der Technik lässt sich innerhalb kürzester Zeit auch ein ziemlich nices Trinkspiel schreiben.
4. "Also bis ich Spanisch sprechen konnte, hat’s schon so drei Jahre gedauert. Bis ich ne Programmiersprache kann, dauert's doch garantiert noch länger..."
Programmiersprachen lernt man schneller als Spanisch. Isso. "Das schöne ist auch: wenn man eine Sprache schon kann, dann ist die zweite total einfach: weil die einfach nur ein bisschen anders geschrieben ist, aber die ganzen gleichen Konzepte drin vorkommen“, sagt Philipp Frank. Wie Spanisch lernen also, wenn man schon Latein in der Schule hatte.
5. "Okay, dann probier ich das halt jetzt auch mal. Aber ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll."
Im Internet gibt’s Onlinekurse wie Sand am Meer. Codecademy.com ist zum Beispiel richtig gut. Den richtigen Motivationsboost bekommt man aber sowieso erst, wenn man ein richtiges Projekt hat und mit anderen im Real Life arbeiten kann. Also: So schnell wie möglich ab zu nem Hackathon oder nem Real Life-Codingtreffen. Die gibt’s eh so gut wie in jeder Stadt.