Mimi Music Diese App rettet euer Trommelfell
Aktuelle Zahlen belegen, dass junge Menschen heute viel schlechter hören als früher. Schuld daran ist vor allem das Musikhören über Kopfhörer. Eine App aus Berlin will unsere Ohren jetzt schützen.
Aktuelle Zahlen belegen, dass junge Menschen heute viel schlechter hören als früher. Schuld daran ist vor allem das Musikhören über Kopfhörer. Eine App aus Berlin will unsere Ohren jetzt schützen.
Eine Studie hat kürzlich festgestellt, dass das Hörvermögen eines durchschnittlichen Großstadtbewohners dem eines 10 bis 20 Jahre älteren Menschen entspricht. Gründe für den frühen Hörverlust gibt es mehrere: Psychische Ursachen wie Stress sind eine Sache, die ständige Lärmbelastung im Alltag eine andere.
An Verkehrslärm oder Baustellengeräuschen können wir leider nichts ändern. In den letzten Jahren - und dafür können wir sehr wohl etwas - ist aber auch das Musikhören über's Smartphone zum Riesenproblem geworden. Vor allem wer In-Ear-Kopfhörer benutzt und den Lautstärkeregler richtig aufdreht, macht sich seine Ohren ziemlich sicher kaputt - im Zweifel eher früher als später.
Diese Info ist erstmal nicht neu. Seit Jahren werden In-Ears und laute Musik schon verteufelt - scheint die meisten aber nicht zu interessieren. Deswegen haben die Entwickler von Mimi aus Berlin eine App programmiert, die über einen Hörtest den individuellen Earprint, also den ganz persönlichen Ohrabdruck bestimmt. Mit dem Ergebnis kann man dann Musik über's Smartphone hören - abgestimmt auf das persönliche Hörbedürfnis. Und das ist wichtig, wenn man Musik liebt, sagt Mimi-Mitarbeiter Tim von Klitzing:
"Wir glauben, dass man junge Leute auf das Thema Hören aufmerksam machen kann, indem man zeigt: Warum ist es eigentlich schlecht, wenn ich plötzlich schlechter höre? Und da ist Musik ein sehr greifbares Thema. Also, dass man sagt: Hey, du kannst die Musik am Ende nicht mehr so genießen, wie du sie früher genießen konntest, einfach nur, weil du nicht aufgepasst hast. Das zieht bei sehr vielen Leuten, weil Musik ein sehr emotionales Thema ist."
Tim von Klitzing, Mimi Hearing Technologies
Bevor Nutzer mit Mimi Musik hören kann, wird ihnen, ähnlich wie beim HNO, ein Piepston in verschiedenen Frequenzen vorgespielt - erst leise, dann langsam lauter und wieder leiser. Sobald die Nutzer etwas hören, müssen sie einen Knopf gedrückt halten. Am Ende spuckt die App dann aus, wie gut oder schlecht im Vergleich zur Altersgruppe sie hören - und ob schon ein Hörverlust da ist.
Einen Arztbesuch ersetzt die App aber selbstverständlich nicht. Sie ist zwar medizinisch zertifiziert, aber grundsätzlich gilt bei Hörproblemen immer: So schnell wie möglich zum Arzt, denn ein Hörschaden kann nicht geheilt werden. Je früher der Hörverlust aber festgestellt wird, desto eher kann man noch was gegen Langzeitschäden machen.