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Motivierend oder emotional Typologie der Onlinebewerter

Onlineshoppen ist eine Wissenschaft für sich. Und viel zu oft verlässt man sich auf die Bewertung anderer. Dabei trifft man immer wieder auf die gleichen Online-Bewerter. Wir haben die wichtigsten Typen für euch zusammengestellt.

Von: Verena Fiebiger

Stand: 13.12.2015 | Archiv

Typologie der Online-Bewerter | Bild: BR

Der Helfer

Der Helfer gehört zur größten Spezies der Onlinebewerter. Und wie schon sein Name sagt: "Ey, ich will doch nur helfen!" Diesem Typ gehören – ganz Mario-Barth-Klischee – mehr Frauen als Männer an und – von wegen digital Natives seien hoffnungslose Egozentriker – mehr junge als ältere User. Der Helfer tummelt sich vor allem in Elektronik- und Klamotten-Onlineshops und schreibt am liebsten über Laptops. Oder äh, Toaster:

Typische Bewertung: "Die Ausstattung dieses Modells lässt keine Wünsche offen. Es kann alles was ein guter Toaster können muss. Toasten, auftauen, sogar wieder aufwärmen und er hat ein integriertes Gestell für Brötchen. Die Bräunungsstufen lassen sich sehr gut einstellen und bieten einen großen Variationsraum. Über der Stufe 3,5 wird ein herkömmlicher Toast allerdings schon sehr dunkel. Für welchen Einsatzzweck die höheren Stufen geeignet sein könnten, habe ich selber in der Praxis noch nicht getestet."

Der Optimierer

Der Optimierer stammt ebenfalls aus der Sparte Weltverbesserer. Seine Kommentare sollen dem Bewerteten die Möglichkeit geben, ein Produkt zu verbessern, denn: "Ey, da ist echt noch Luft nach oben!" Beim Optimierer ist das Geschlechterverhältnis annähernd ausgewogen. Im Bewertungsradar stehen vor allem Ärzte und ebenfalls: Elektronik. Mit über 70 Prozent positiven Bewertungen ist er bei unseren Bewertungstypen das Schlusslicht. Seine Bewertungen sind am häufigsten neutral, weil auch schon bei einem Makel, den man noch optimieren könnte, die Rundum-Positiv-Bewertung dahin ist.

Typische Bewertung: "Dieser Arzt ist kompetent, vertrauenswürdig, klärt seinen Patienten auf, ist freundlich, nimmt sich Zeit, hat eine schöne Praxis, freundliche Sprechstundenhilfen, aber Parkplatzmöglichkeiten: Note 6!"

Der Emotionale

Emotional zeigen sich im Netz Frauen wie Männer, die Männer sind dabei aber tendenziell älter und interessieren sich mehr als alle anderen Typen für Restaurants. Im Alter weiß man eben gutes Essen zu schätzen.

Typische Bewertung 1: "Das Restaurant liegt außerhalb der Stadt, besticht durch happige Preise und schlechten Service, dazu noch primitives Benehmen. Der Leiter des Restaurants sollte dringend einen Kurs in Anstand und Manieren besuchen!!"

Aber auch Online-Shops sind das Metier des Emotionalen, der eigentlich am häufigsten positive Bewertungen gibt, aber die unterhaltsamsten, wenn er sich ärgert.

Typische Bewertung 2: "Man muss nicht gerade Ingenieurswesen mit Schwerpunkt Materialforschung studiert haben um zu erkennen dass dieses Gerät höchstens die 30 Tage Umtauschfrist von Amazon überleben wird. Für den Preis kann man halt nicht mehr erwarten, deshalb lieber was richtiges holen!!!"

Der Motivierer

Der Motivierer leistet mit seinen Texten Überzeugungsarbeit. Er bewertet, damit noch viel mehr Leute als bisher das Produkt kaufen. Es geht hier nicht um Online-Shopping. Nein! Es handelt sich hier um eine Bewegung! Männer wie Frauen sind gleichermaßen missionarisch unterwegs und das auch thematisch, bewertet werden nämlich schwerpunktmäßig Reisen und alles was dazu gehört, wie zum Beispiel die richtige Kamera.

Typische Bewertung: "Ich schreibe normalerweise keine Rezessionen. Meist ist es mir das Produkt nicht wert, oder es gibt sowieso schon genug sinnvolle Bewertungen. In diesem Fall ist es für mich anders. Auch wenn die A6000 immer mehr und mehr bekannt wird, ist sie weiterhin eher ein Geheimtipp als ein Pflichtkauf für Leute die eine neue APS-C Kamera suchen. Ich will dazu beitragen, dass dieser Status sich weiter ändert. Es gibt zwar schon einige gute Reviews, welche meiner Meinung aber immer nur gewisse Teilaspekte abdecken und mir persönlich nicht genug in die Tiefe gehen."


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