96

Die 153 Elemente des HipHop Das Deutschrap-Periodensystem

Wenn‘s um Chemie geht, schalten nicht nur die Hinterbänkler im Klassenzimmer ab. Dabei eignet sich so ein Periodensystem wunderbar dazu, alle relevanten deutschen HipHopper anzuordnen: In einem einzigartigen Schaubild der Szene.

Von: Lili Ruge

Stand: 08.05.2015 | Archiv

HipHop-Periodensystem: Kollabos und Explosionen

Torch hat mal gesagt: "Als ich zur Schule ging, ging das ziemlich schief, 5 in Chemie, aber im Rappen bin ich der Chief."
Wir sind nicht so gut im Rappen wie Torch, dafür ganz okay in Chemie und Fans der hiesigen HipHop-Szene. Unser Problem: Manchmal ist es schwieriger, im Rap-Business den Überblick zu behalten, als beim Periodensystem der Elemente. Um das zu ändern, haben wir unseren inneren Nerd getriggert und in aufwändiger Kleinarbeit ein Periodensystem für deutschen Rap erarbeitet.

Herausgekommen ist ein Schaubild, das zum ersten Mal die Vielzahl von Köpfen und Subgenres des deutschen HipHop in eine systematische Ordnung bringt. Das Deutschrap-Periodensystem. Vergesst unübersichtliche Stammbäume und langweilige Histogramme - mit unserem Periodensystem werden nicht nur die relevantesten Künstler, sondern auch der Zeitpunkt ihres ersten Releases, ihre künstlerische Heimatstadt und das Genre sichtbar gemacht. Wie im Periodensystem aus dem Chemie-Unterricht kann man (mit etwas Vorwissen) auch das Verhalten der einzelnen Elemente untereinander ablesen, allerdings um einiges weniger trocken als in der Oberstufe: Kollabo-Alben statt Strukturformeln, Twitter-Beef statt Kettenreaktionen. Das HipHop-Periodensystem ist das erste seiner Art, das man sich neben die Snapback-Sammlung ins Zimmer hängen darf.

Das Periodensystem zum Runterladen Format: PDF Größe: 3,88 MB


96

Kommentieren

klaus, Dienstag, 12.Mai 2015, 11:43 Uhr

9. zzzzzzzzzzzz

es fehzlt einfach mal Kool Savas. Was ein Schrott !!!

  • Antwort von zu hart?, Dienstag, 12.Mai, 21:42 Uhr

    Weil er zu hart, zu frauen- und schwulenfeindlich war?
    Oder Unkenntnis

ghettoblaster, Montag, 11.Mai 2015, 23:44 Uhr

8. wurde hier gewürfelt?

die idee ist ja nett, aber wenn schon in gruppen eingeteilt und "klassifiziert" wird, macht des doch gscheit. wo ist blumio? haben wir ihn übersehen? oder herr von grau (heute lemur) und wo sind die wuppertaler? aus dem städtchen kommen einige, die in den letzten jahren an relevanz gewonnen haben (prezident, kamikazes, eks und hop, sinuhe...), ist das an euch vorbeigegangen? in dem system sind mcs/cews aufgeführt, die weit weniger gerissen und geprägt haben. da ist schon noch gut luft nach oben in sachen rapwissenschaftlicher dokumentation.

  • Antwort von Lili , Dienstag, 12.Mai, 17:02 Uhr

    Hallo Ghettoblaster,

    Blumio ist dabei. Guck mal in der Gegend von Megaloh und Sera Finale. Bei Herr von Grau, Prezident und Co. hast du Recht, dazu kann ich nur sagen: Auch das Periodensystem in der Chemie wird immer wieder erweitert. Es ist noch nicht gesagt, dass es für immer bei den jetzigen 153 Elementen bleibt.
    Zu der Klassifizierung: Wir haben uns bei der Klassifizierung an dem Genre orientiert, in dem ein Künstler am meisten Bekanntheit gewonnen hat - hier ist notwendigerweise auch das subjektive Empfinden ausschlaggebend gewesen. Uns ist auch klar, dass die wenigsten Rapper für ein Genre in Reinform stehen, unser Ziel war es, grob die Gruppen einordnen, in die sie passen. Das Periodensystem, was dann heraus gekommen ist ist keine wissenschaftliche Analyse sondern eine Systematik - und die kann gerne diskutiert werden, immerhin ist das Feld sehr komplex.

    Beste Grüße,

    Lili

Felix Winkler, Montag, 11.Mai 2015, 18:32 Uhr

7. Wunderbare Idee!

Wunderbare Idee! Tolle Umsetzung! Ich bin begeistert.

Würde gerne die Idee auch für die österreichische Musikszene anwenden. Ich hoffe das geht in Ordnung und bricht nicht euer urheberrechtliches Herz.

liebe Grüße aus Oberösterreich,
Felix / Mitglied bei:
Jugendkulturverein JunQ.at
Freies Radio Oberöstrreich

  • Antwort von Lili, Dienstag, 12.Mai, 19:20 Uhr

    Im Gegenteil. Wir freuen uns, wenn es endlich ein Periodensystem inklusive MoneyBoy gibt! Wir wurden aber auch hiervon inspiriert: http://popchartlab.com/products/the-periodic-table-of-hip-hop

    Beste Grüße,

    Lili

Rob, Montag, 11.Mai 2015, 11:10 Uhr

6. Ihr macht euch die Welt...

wie es euch gefällt. Eure Ordnungskategorien entbehren jedweder Logik. Auch wenn ihr zum Teil Erklärungsversuche anführt. Siehe Rapper vs Crew, Ort vs Geburt. Sowohl Ferris als auch Immo waren mit FAB bekannt, also beide Bremen. Materia mag in Berlin wohnen und arbeiten, identifiziert sich aber mit Rostock (ihr nehmt dem Künstler quasi seine Identität). Die Firma und D-Flame als Pop zu bezeichnen ist der Witz schlechthin, genau wie eure Bezeichnung von Underground. Ganz absurd finde ich eure 'erstes Release' Ding. Anfang der 90er ein Tape rauszubringen oder ne EP die bekannt wird, ist doch was ganz anderes als heute irgend eine Veröffentlichung. Ihr unterschlagt Blumentopfs 'Abhängen' (Kult- und Raritätsstatus!) und damit (nach eurer Logik) ein Jahr Bandgeschichte. Sorry BR, aber der Schuss ging komplett nach hinten los!

  • Antwort von Lili, Montag, 11.Mai, 17:25 Uhr

    Lieber Rob, danke für deine fundierte Kritik. Zu den einzelnen Punkten:
    Bei Ferris und Immo haben wir uns dazu entschieden FAB rauszulassen, da wir Dopplungen vermeiden wollten. Sowohl Ferris als auch Immo sind als Solokünstler bekannter geworden als mit der Freaks Association und solo ist Ferris eher in Hamburg daheim als in Bremen.
    Das mit der künstlerischen Heimat gilt auch für Marteria, der zwar in Rostock verwurzelt ist, aber schon über zehn Jahre in Berlin lebt und wir finden, dass man bei seinem künstlerischen Schaffen die Hauptstadt nicht unerwähnt lassen darf. Klar, das ist eine Vereinfachung der Tatsachen, aber das hat so eine Ordnungssystematik nun einmal an sich: sie ordnet die Realität, sie bildet sie nicht ab.

  • Antwort von Lili, Montag, 11.Mai, 17:31 Uhr

    Die Firma und D-Flame haben wir in die Pop-Kategorie eingeordnet, da beide der Populärkultur nahe stehen. Die Firma mit Songs wie "Die Eine", die eher für ein Radio-Publikum als für die HipHp Heads gedacht waren und D-Flame, der mit seinen Reggae-Tunes und der Teilnahme am Bundesvision Song Contest die Nähe zum Mainstream gesucht hat. Genreeinteilungen, vor allem, wenn man sich auf ein Genre pro Künstler beschränkt, sind immer auch subjektiv. Das ist uns bewusst.
    Was das erste Release angeht: die Unterscheidung kommt daher, dass wir eine Kategorie brauchten, ab der ein Künstler als "relevant" genug gilt, um in das Periodensystem aufgenommen zu werden. Wenn wir jede EP dazu gezählt hätten, wären mehr Künstler dazu gekommen, als Platz auf dem Periodensystem ist. Es war nicht unser Anspruch, einen kompletten HipHop-Stammbaum zu machen, sondern ein Ordnungssystem, mit dem man sich einen Überblick verschaffen kann. Beste Grüße, Lili von PULS

  • Antwort von Rob, Montag, 11.Mai, 18:16 Uhr

    Hey Lili,

    danke für die Antwort. Ich glaube dein Hinweis auf Subjektivität passt hier ganz gut. Soviel nörgeln wollt ich eigentlich auch gar nicht. Hab mich nur an einigen Stellen sehr gewundert. An sich ne witzige Idee. Hier und da kommen halt nur einige zu kurz.

    Adé

  • Antwort von Chris, Sonntag, 17.Mai, 12:20 Uhr

    Eine Sache ist wichtig: So Leute wie Reen und der Topf, Main Concept und die Beginner haben sich damals als Neue Schule empfunden und wollten sich explizit von der Alten Schule abgrenzen. Das solltet ihr bei Gelegenheit ergänzen (vgl. z.B. den Track "Immer das Alte" von Main Concept, den Absoluten Beginner und MC Rene).

Anton, Sonntag, 10.Mai 2015, 19:56 Uhr

5. Gut, aber..

... wo ist Kontra K?

  • Antwort von Lili, Dienstag, 12.Mai, 10:04 Uhr

    Stimmt, der fehlt. Wenn wir eine neue Version machen, ist er mit dabei.