Wilde Zeiten im Kino Die zehn besten Coming-of-Age-Filme
Die erste Liebe, der erste Sex, Partys, Drogen, die erste eigene Bude und der erste Job: Die Zeit zwischen 15 und 25 bietet haufenweise Stoff für Filme. Wir haben die zehn besten Coming-of-Age-Filme herausgesucht.
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10
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Almost Famous (2000)
Patrick Fugit (William Miller) lebt den Rock'n'Roll-Traum schlechthin - und das mit gerade einmal 15 Jahren. Als talentierter Musikjournalist darf er für den Rolling Stone die Band Stillwater auf ihrer Tour durch Amerika begleiten. Dabei erlebt er nicht nur chaotische Tage zwischen Sex, Drugs und Rock'n'Roll, er lernt auch die ungefähr gleichaltrige Penny Lane (Kate Hudson) kennen, die als Groupie mit Stillwater unterwegs ist. Der Film lebt auch von den autobiografischen Details von Regisseur Cameron Crow, der als Teenager eine ähnliche Geschichte erlebt hat.
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9
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La Vie d'Adele - Blau ist eine warme Farbe (2013)
Bei Adèle (Adèle Exarchopoulos) kommt zu den Verwirrungen des Teenager-Daseins die Unklarheit über die eigene sexuelle Identität dazu: Die Affäre mit einem Jungen gibt ihr nichts, stattdessen verliebt sie sich in die blauhaarige Emma (Léa Seydoux) aus der Zwölften. Sie kommen tatsächlich zusammen. Doch mit den Jahren verändert sich auch ihre Beziehung zueinander - in unzähligen Nahaufnahmen spürt die Kamera den wechselhaften Gefühlen der beiden jungen Frauen an der Schwelle zum Erwachsensein nach.
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8
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13 Semester (2009)
Die erste eigene Wohnung, Feiern bis in den Morgen, verzwickte Liebeskisten und die ein oder andere Schnapsidee gehören zum Studium mindestens genauso dazu, wie Seminare und Prüfungen. "13 Semester" bietet so einige Kenn-ich-auch-Momente - und erzählt mit viel Witz die Geschichte der zwei Freunde Moritz (Max Riemelt) und Dirk (Robert Gwisdeck), die - auf unterschiedlichem Weg - schließlich doch am gleichen Ziel ankommen.
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7
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Rushmore (1998)
Die für einen Coming-of-Age-Film typische Mischung aus Witz und Ernst schreit förmlich nach einem Wes-Anderson-Film: In "Rushmore" spielt der Kult-Regisseur dann auch alle seine Asse aus: Ein leicht überdrehter Humor, genauestens arrangierte Kamerafahrten und ungezügelte Liebe fürs Detail. Max Fischer (Jason Schwartzman) ist ein nicht allzu schlauer Schüler, was ihn aber nicht daran hindert, eine Schüler-AG nach der nächsten zu gründen. Die Situation eskaliert, als er erste Schritte in die Erwachsenenwelt macht - und sich in die neue Lehrerin Miss Cross (Olivia Williams) verliebt.
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6
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Ginger Snaps (2000)
"Ginger Snaps" ist ein Coming-of-Age-Film der ganz anderen Art: Die Pubertät wird nicht heiter und ironisch, sondern als gewaltvolle, radikale Veränderung gezeigt. Als Ginger (Katharine Isabelle) von einem Werwolf angegriffen wird, verändert sich für sie alles: Zur unbändigen Mordlust kommt sexuelles Interesse, sie wandelt sich vom Mauerblümchen zur selbstbewussten Femme Fatale - und verliert im gleichen Moment die Bindung zu ihrer Schwester Brigitte (Emily Perkins). Dank leicht trashiger Bilder und grob dosiertem schwarzen Humor gibt's ein angenehmes B-Movie-Feeling obendrauf.
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5
5
Absolute Giganten (1999)
Hamburg, drei Freunde, eine Nacht: "Absolute Giganten" verpackt seine großen Gefühle in eine minimale Story. Es ist der letzte gemeinsame Abend von Floyd (Frank Giering), Ricco (Florian Lukas) und Walter (Antoine Monot Jr.) und was denkbar fad beginnt wird zu einer Aneinanderreihung lustiger und skurriler, aber auch dramatischer Momente, deren Höhepunkt ein spektakuläres Kicker-Duell ist. Seine besondere melancholische Atmosphäre verdankt der Film aber vor allem der extrem glaubwürdigen Darstellung einer Jungs-Freundschaft.
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4
4
The Graduate - Die Reifeprüfung (1967)
Es ist der Klassiker unter den Coming-of-Age-Filmen, und das, obwohl die Story alles andere als eine "klassische" Jugendgeschichte ist: Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) hat gerade das College abgeschlossen und weiß noch nicht, wie es in seinem Leben weitergehen soll. In seiner Unentschlossenheit lässt er sich auf eine Affäre mit der deutlich älteren Mrs. Robinson (Anne Bancroft) ein - nur um dann doch mit deren Tochter durchzubrennen. Als einer der ersten verwendet der Film Popsongs als Soundtrack - was ihm eine wunderbar verträumte und nostalgische Note verpasst.
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3
3
The Wackness (2008)
New York im Sommer 1994: Die Hitze ist kaum auszuhalten, die Häuserwände sind voller Graffiti und aus den Ghettoblastern dröhnt HipHop: Luke Shapiro (Josh Peck) hat gerade die Schule abgeschlossen und vertreibt sich die Zeit, indem er als Eisverkäufer getarnt Marihuana vertickt. Eigentlich also alles bestens. Aber Luke ist ein Außenseiter, der perspektivlos in die Zukunft schaut. Das ändert sich, als er ein Verhältnis mit der Tochter seines Psychiaters anfängt. The Wackness glänzt auch durch seinen geschmackssicheren HipHop-Soundtrack.
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Boyhood (2014)
Er könnte schon bald als der definitive Coming-of-Age-Film gelten: Zwölf Jahre lang hat Regisseur Richard Linklater mit Ellar Coltrane gedreht - von seinem sechsten bis zum achtzehnten Lebensjahr. Exakt dieselbe Zeitspanne deckt der Film ab, der die ziemlich alltägliche Geschichte von Mason erzählt, von dessen Schulanfang bis zum College. Linklater beweist einmal mehr sein Gespür für kleine - aber aufschlussreiche - Momente. "Boyhood" fasziniert - was freilich an dem seltenen Vergnügen liegt, einem Menschen im Zeitraffer beim Älterwerden zusehen zu dürfen.
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Dazed and Confused (1993)
Ausgewaschene Jeans, lange Haare, geschwungene Autos, harte Rockmusik und immer irgendwo ein Joint: Dazed and Confused fängt die Zeit der 70er Jahre perfekt ein - und die der letzten unberschwerten Tage an der High School. Noch lebt es sich für Randall "Pink" Floyd (Jason London) und seine Freunde leicht, zwischen Bongbau im Werkunterricht und drogengeschwängertem Witzeln über George Washingtons Marihuana-Plantagen. Trotzdem ist der Ernst des Lebens schon spürbar - denn "Dazed and Confused" verherrlicht die Zeit der Jugend nicht einfach, er nähert sich ihr mit einem äußerst sensiblen Blick.