Jetzt Wär ich gern ein Pornostar Nand

Info Nand ist das Einmann-Projekt des Würzburgers Ferdinand Kirch. Gekonnt vermischt er Dance-Sounds und Druffi-Pop mit seinen Trompeten-Skills. Dass das eine runde Sache ist, beweisen seine Millionen Klicks auf Streaming-Websites.

EU-Quote für Streaming-Dienste Wie sich die EU bei Netflix & Co. einmischt

Die meisten Serien-Hits auf Netflix & Co. stammen aus den USA. Zum Ärger der Europäischen Union. Die will mehr Filme und Serien aus EU-Ländern sehen und zwingt Streaming-Diensten jetzt eine Quote auf. Ob das was für uns verändert?

Von: Melanie Böff

Stand: 26.05.2017 | Archiv

Streaming-Anbieter sollen europäischer werden | Bild: BR

Wie klein wäre unser Serien-Horizont ohne Meisterwerke wie "House of Cards" oder "The Man in the High Castle"? Genau solche Serien sind EU-Politiker aber ein Dorn im Auge. Denn sie stammen aus den USA und nicht aus Europa. So wie die meisten Serien und Filme auf Netflix und Co.

Das wird sich ab 2018 ändern, hat Brüssel jetzt entschieden. Mehr Serien "made in europe“ soll es in Zukunft geben. Dafür sorgt eine Quote: Mindestens 30 Prozent aller Serien und Filme auf den Plattformen müssen dann aus EU-Ländern kommen.

Streaming-Anbieter sollen sich finanziell beteiligen

Der Grund: Europäische Filme und Serien sollen mithalten können mit der Konkurrenz aus den USA. Die Quote ist keine neue Idee. Für das Fernsehen gibt es schon lange so eine Quote – mindestens 50 Prozent der Inhalte müssen da in der EU produziert sein. Weil aber immer weniger Leute klassisch vor dem Fernsehen sitzen, musste die Richtlinie jetzt an die Streaming-Gewohnheiten angepasst werden.

In Zukunft sollen Länder Streaming-Dienste auch verpflichten können, sich finanziell an der nationalen Filmförderung zu beteiligen. Der Gedanke dahinter: Wer Serien und Filme an europäische Zuschauer verbreitet und damit Geld verdient, soll auch für ihren Fortbestand sorgen.

Fraglich, ob ein so bürokratisches Mittel wie eine Quote dafür tatsächlich der richtige Weg ist? Ein anderer wäre: Streaming-Anbietern Anreize zu schaffen, mehr in europäische Produktionen zu investieren. Das aber haben die meisten europäischen Filmförderer und Medieninstitutionen bisher verschlafen.

Hoffnung auf bessere europäische Produktionen

Jubeln dürften die Streaming-Anbieter nicht über die neue Regelung, allerdings hatten die bisher auch schon viele Serien und Filme aus Europa im Angebot. Nach EU-Angaben kamen 2015 zum Beispiel auf Netflix schon 21 Prozent der Filme und Serien aus Europa. Zudem haben manche Staaten wie Frankreich schon jetzt viel härtere Quoten: Bis zu 60 Prozent des Streamingangebots mussten da bisher aus der EU stammen. Hier geht es in Zukunft also sogar deutlich lockerer zu. Die EU-Quote soll für mehr Einheit sorgen.

Serienjunkies müssen jetzt aber nicht in Panik verfallen. Dass wir auf bestimmte US-Serien künftig verzichten müssen, ist eher unwahrscheinlich. Sollte die Taktik der EU aufgehen, besteht vielmehr die Hoffnung auf bessere europäische Produktionen. Streaming-Dienste haben gezeigt, was heutzutage im Serien-Universum möglich ist. Netflix und Co. trauen sich was, sind innovativ. Eine Denke, die sich durch die Quote in Zukunft vielleicht auch in Europa zeigen wird.

Sendung: Filter, 26.05.2017 ab 15 Uhr