TV & Serie // Streamingtipps 7 Serien für jede Feiertagssituation
Der Bauch ist voll mit Kuchen, der Kopf leicht duselig vom Familientrubel und jede Menge Zeit für gute Serien. Aber nicht jede Serie taugt für jede Feiertagssituation – wir machen euch die Serienwahl leichter.
Rund um die Feiertage stellt sich häufig dieses Problem: So viele Serien – aber welche davon unterhält den Opa und stellt auch den nervigen Neffen ruhig? Und mit welcher Serie amüsiert sich Mama? Oder die alten Schulkollegen? Damit ihr eure gemeinsame Zeit nicht damit verschwendet das Streamingangebot zu durchforsten, haben wir das für euch erledigt und die passende Serie für jede Feiertagssituation.
Für die ganze Familie – also wirklich alle: "Eine Reihe betrüblicher Ereignisse"
Netflix hat aus der morbiden Kinderbuchreihe von Lemony Snicket eine rabenschwarze Komödie gestrickt. Und die ist dank Neil Patrick Harris – aka Barney aus "How I Met Your Mother" – als Graf Olaf sogar noch besser als der Film mit Jim Carrey in derselben Rolle.
Worum geht's? Als die Eltern der drei Geschwister Violet, Klaus und Sunny Baudelaire bei einem Unfall sterben, kommen sie bei ihrem entfernten Verwandten Graf Olaf unter. Nur will der eigentlich bloß ans Erbe der Kinder und heckt düstere Pläne aus. Dabei hat er seine Rechnung ohne die Baudelaire-Kinder gemacht. Die wissen sich nämlich in jeder Situation zu helfen. Egal, wie absurd die auch sein mag.
"Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" ist die perfekte Familien-Unterhaltung – trotz des traurigen Settings. Sie ist schlau, aberwitzig, toll inszeniert, mit lustigen Musikeinlagen und vielen theatralischen Tricks. Da freut sich selbst der mitteilungsbedürftige Opa über ein paar Minuten Sendepause. Und danach gibt's Osterlamm für alle.
Bei Netflix
Für alle, die jetzt dringend wieder was zu lachen brauchen: "American Vandal"
Bei jeder Familienzusammenkunft ist er oft mit von der Partie: der Lagerkoller. Die Stimmung droht zu kippen, alle Neuigkeiten sind ausgetauscht und Omas Wiedersehensfreude weicht dem Ärger über die dreckigen Schuhe im Wohnzimmer. Da hilft nur eins: Kurz zurückziehen, die Fake-Doku "American Vandal" gucken und ganz laut lachen.
Hat wirklich Schultrottel Dylan Maxwell die Autos der Lehrerschaft mit roten Penissen verschandelt? Und wenn nicht, wer war es dann? "American Vandal" nimmt True-Crime-Dokus wie "Making A Murderer" brilliant aufs Korn – und unsere Besessenheit mit diesen echten Kriminalfällen auch. Das ist so nuanciert wie brutalkomisch, dass man danach jeden Familienärger vergessen hat.
Bei Netflix
Für deine Serien-Checker-Freunde: "Dear White People"
Diese Serie sollte ein Seriennerd gesehen haben. Eigentlich sollte sie jeder gesehen haben. Besser und unterhaltsamer bringt nämlich keine andere Serie Rassismus auf den Punkt und beantwortet auch noch knackig Fragen von "Warum darf ich – als weißer Mensch – eigentlich nicht das N-Wort im Jay-Z-Song mitsingen?" bis hin zu "Warum ist das nicht lustig, wenn Weiße sich als Jérôme Boateng verkleiden?"
Die Serie begleitet eine Reihe schwarzer Studenten an einer fiktiven Elite-Uni und zeigt ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen mit Rassismus – der oft so subtil ist, dass man ihn im Alltag manchmal gar nicht wahrnimmt. Mit viel spitzem Humor und präziser Beobachtungsgabe macht "Dear White People" Diskriminierung und unreflektiertes verletzendes Verhalten der meist weißen Kommilitonen sichtbar – und das, ohne Situationen oder Figuren zu überzeichnen.
Bei Netflix
Für ein bisschen Abstand: "The Expanse"
Nur an langen Feiertagswochenenden trifft man in so wenigen Tagen so viele verschiedene Menschen: Alte Schulfreunde, Verwandte, Eltern, Geschwister – alle auf einen Haufen. Das ist schön, aber manchmal auch ein bisschen viel. Mit der Science-Fiction-Serie "The Expanse" könnt ihr die Welt für ein paar Stunden hinter euch lassen. Wortwörtlich.
Im 22. Jahrhundert haben die Menschen das Sonnensystem kolonisiert. Doch es schwelt ein Konflikt zwischen Mars- und Erdbewohnern, der jederzeit zu kippen droht. Detektive Miller sucht nach einer verschwundenen reichen Tochter und gerät dabei in eine interplanetare Verschwörung. "The Expanse" ist Sci-Fi-Oper und Film Noir in einem und entführt euch in das wahrscheinlich realistischste Weltraumsetting, das ihr bisher gesehen habt. Ganz weit weg vom irdischen Irrsinn.
Bei Netflix
Für die Pause vom GTA zocken: "Ray Donovan"
Wenn der Playstationcontroller – oder eure Daumen – mal eine kleine Auszeit brauchen: Guckt doch einfach eine Folge von "Ray Donovan". Ein Name, ein Mann, eine Lösung für jedes Problem. Ray Donovan ist ein sogenannter "Fixer". Er hilft Hollywoodpromis aus der Patsche und wird unliebsame Paparazzo genauso schnell los wie Mordermittlungen.
So sehr seine Verschwiegenheit Ray Donovan im Job hilft – so sehr steht sie ihm in Familienangelegenheiten im Weg. Und dann kommt auch noch sein berüchtigter Vater aus dem Gefängnis frei und bringt die ganze schöne Ordnung durcheinander. Mafiadrama, Familien-Soap und Hollywoodsatire – in den besten Momenten erinnert "Ray Donovan" an "The Sopranos". Und dazwischen kann man noch eine Runde zocken.
Bei Sky
Für den Abend mit der Mama: "Marvelous Mrs. Maisel"
Wer freut sich an Feiertagen immer am meisten darauf, alle zu sehen? Mama. Und wer hat in der Regel alle Hände voll zu tun? Auch Mama. Mit "Marvelous Mrs. Maisel" könnt ihr zusammen auf der Couch chillen, über die Liebe und das Leben philosophieren und euch über die fabelhafte Mrs. Maisel amüsieren. Die entdeckt ihr Talent als Stand-Up-Comedian, nachdem ihr Mann sie sitzengelassen hat.
Miriam Maisel ist Mitte 20, hat zwei Kinder und einen Abschluss in russischer Literatur. Das Problem: Es ist 1958 und in New Yorks Upper Westside sind geschiedene Hausfrauen in etwa so beliebt wie streunende Hunde. Sie zieht also zurück ins Apartment ihrer verschrobenen Eltern und tritt heimlich – und immer erfolgreicher – in Spelunken auf. "Marvelous Mrs. Maisel" kommt von der Erfinderin der "Gilmore Girls" und ist hinreißend komisch, ein wenig nostalgisch und trotzdem höchst emanzipiert. Genau wie Mama.
Bei Amazon Prime Video
Für den Reality-Check nach der Besinnlichkeit: "Leah Remini – The Scientology Story"
Ihr kennt sie aus der Sitcom "King of Queens". Da hat Leah Remini die Frau von Doug Heffernan (Kevin James) gespielt. Was damals nicht so viele wussten: Remini war seit ihrer Kindheit Mitglied bei Scientology. Bis sie vor einigen Jahren die Sekte – und ihre Familie – verließ. Seitdem spricht sie öffentlich über ihre Erfahrungen. Und davon handelt auch diese preisgekrönte Dokuserie.
Man sieht Remini an, dass der Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen nicht leicht gewesen ist. Wenn sie mit anderen Aussteigern spricht, ist das bewegend und erschütternd. "Leah Remini – The Scientology Story" ist eine wirklich spannende Doku. Sie zeigt was passieren kann, wenn die Macht von Religion und Glaube missbraucht wird.
Bei Sky
Sendung: Freundeskreis vom 27. Dezember 2017 ab 7 Uhr