TV & Serie // The Good Place Ein Hitler unter lauter Ghandis
The Good Place erzählt, was passiert, wenn die schlimmste Person ever in den Himmel kommt. Und dabei entsteht eine der besten Comedy-Serien des Jahres.
Eleanor Shellstrop ist der schlimmste Mensch der Welt. Sie lügt, sie stiehlt, sie fährt komplett besoffen Auto. Aber trotzdem landet Eleanor im Himmel - im Good Place.
Eleanors Himmelfahrt ist natürlich nur ein Versehen. Denn eigentlich sollte eine andere Eleanor Shellstrop hier sein - eine Menschenrechtsaktivistin - auf der Gutheitsskala ist die kurz vor Heiligenschein. Aber weil die beiden Eleanors ihre Plätze getauscht haben, schmort die Gute jetzt in der Hölle, während unsere Eleanor im Himmel so viel endlose himmlische Eiscreme essen darf, wie sie will. Und weil sie auf jeden Fall da bleiben will, macht sie das, was sie am besten kann: Sie lügt. Und hofft, dass niemandem auffällt, dass sie ein Monster ist.
Letzte Chance: Ein Philosophieprofessor
Aber der Himmel reagiert allergisch auf jede Störung. Bei jeder Lüge von Eleanor passiert etwas Schlimmes. Es regnet Müll, im hübschen Restaurant tut sich ein Krater auf und plötzlich gibt es Streit zwischen all den anderen perfekten Menschen. Eleanor ist frustriert - und sie kann sich noch nicht mal den Frust von der Seele fluchen. Ihre letzte Chance ist der Philosophieprofessor Chidi - Eleanors "Seelenverwandter". Chidi will im Himmel das schaffen, was er auf der Erde nicht geschafft hat: Ethik so unterrichten, dass man sie versteht. Eleanor wird seine Schülerin. Denn um im Himmel bleiben zu können, muss sie ein guter Mensch werden. So einfach ist das.
Neue Serie von Comedy-Veteranen
Hinter "The Good Place" stecken echte Comedy-Veteranen. Erfunden wurde die Serie von Michael Schur. Der hat davor "Parks and Recreation" und "The Office" gemacht. Und auch Schurs neuste Serie passt ohne Probleme in diese Reihe von Comedy-Klassikern. "The Good Place" ist fantastisch geschrieben, krass witzig und hat das, was alle Serien von Schur haben: menschliche Wärme. Auch wenn sie sich daneben benehmen, lügen, betrügen - alle Figuren im Good Place sind und bleiben sympathisch. Zynismus gibt es hier nicht. Eine halbe Folge "The Good Place" tankt die emotionalen Batterien wieder voll auf. Grund dafür ist nicht nur das Drehbuch, sondern auch Kristen Bell (bekannt aus "Veronica Mars"). Durch sie bleibt Eleanor bei aller Boshaftigkeit immer sympathisch.
Bestes Staffelfinale seit Ewigkeiten
Und dann wäre da noch das Ende der ersten Staffel. Bis zur letzten Folge ist "The Good Place" nur eine sehr gute Serie. Eine nette und toll geschriebene Familiencomedy. Aber die letzte Folge macht aus der sehr guten Serie eine fantastische. Ich verrate hier natürlich nicht, was passiert. Aber: So ein tolles Staffelfinale gab es im Fernsehen selten. "The Good Place" ist eine Serie, die auch dem eisernsten Atheisten ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubert. Und wer einmal anfängt, kann nicht mehr aufhören - wie bei endloser himmlischer Eiscreme.
"The Good Place" läuft ab dem 01. Juli auf Pro Sieben Fun
Sendung: Hochfahren vom 28.06.2017 ab 7 Uhr