Portrait // BMXer Felix Prangenberg Einzelhandelskaufmann auf Goldkurs
Mit zwei Jahren steigt er aufs Rad, mit 17 battelt er sich auf Augenhöhe mit der BMX-Elite. Felix Prangenberg ist der jüngste Starter beim Munich Mash – und trotzdem extrem bodenständig.
Felix Prangenbergs Karriere beginnt in Roßberg, irgendwo zwischen Krunkel, Windhagen und Leubsdorf. Kurz: In einem Kaff bei Köln. Das 1500-Seelen-Dorf wird Anfang der Nullerjahre zu Felix‘ Spielplatz. Hier fährt das BMX-Talent mit knackigen zweieinhalb Jahren Treppen runter und hüpft von Gehsteigen. Schon damals bekommt Felix Prangenberg den lautesten Applaus von seinem bis heute größten Fan: Papa. Er war es auch, der Felix zum Radeln gebracht hat.
"Mein Vater ist selbst total Fahrrad-verrückt und hat mich schon immer so gut es geht unterstützt. Viele denken, dass er mich zu sehr pushen würde, aber es ist eher andersrum: Man musste mich vielmehr vom Rad runter holen."
Felix Prangenberg im PULS Interview
Von seinem Dorf Roßbach aus startet Felix Prangenberg schon früh erste Ausflüge auf die großen Rampen. Mit sieben Jahren fährt er seinen ersten BMX-Contest und springt seitdem von einem Siegertreppchen aufs nächste. Natürlich spricht es sich schnell rum, dass es da diesen Typen gibt, der kaum in der Pubertät ist und die Konkurrenz trotzdem schon in Grund und Boden fährt. So lädt SternTV Felix Prangenberg 2011 ins Studio ein, die BILD kürt ihn zu einem der größten Sporttalente der Welt und auch Felix‘ Nachbargemeinde Waldbreitenbach hat ein besonderes Goodie für ihn parat: Hier wird er Sportler des Jahres 2014.
Schon schmeichelhaft, die ganze Lobhudelei. Felix selbst findet es "irgendwie krass", will aber gar nicht zu viele Gedanken daran verschwenden, dass er schon in jungen Jahren so hoch gehandelt wird. "Ich bin ein ziemlich bodenständiger Mensch und ich will mir da nichts drauf einbilden", meint er.
A match made in heaven
Dabei hätte er allen Grund dazu, schließlich räumt er mittlerweile bei den richtig fetten Contests ab. Ein absolutes Highlight in Felix Prangenbergs Karriere sind die X Games 2013 in Los Angeles, wo er als jüngster Teilnehmer beim BMX Street Gold holt. Klar, dass sich da auch die Sponsoren nach ihm umdrehen: Seit Anfang Mai fährt Felix für das BMX-Team Wethepeople , wo er als "perfect match" für das Team bezeichnet wird.
"Ich bin richtig happy. Das Team ist cool, die Jungs, die hinter Wethepeople stecken sind richtig cool. Ich bin gespannt auf die nächsten Roadtrips mit denen."
Felix Prangenberg
Doch die Reisen werden sich für Felix im nächsten Jahr noch in Grenzen halten. Mit 17 hat man nun mal andere Verpflichtungen. Bis nächstes Jahr steckt Felix noch in seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und muss das Fahrradfahren auf die wenigen Urlaubstage und den Feierabend verlagern. Wenigstens hat er es nicht weit zum Training: Zusammen mit seinem Vater hat er sich nämlich einen eigenen Park auf ein leeres Grundstück im Heimatdörfchen Roßbach gestellt. Da, wo vor 17 Jahren alles anfing, wird nun also fleißig weiter geschliffen… Oder in Felix‘ Worten: "Da geht auf jeden Fall noch mehr!"