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Merkel nach Zahlen Gefühlte Wahrheit vs. Realität

Im September stellt sich Angela Merkel wieder als Bundeskanzlerin zur Wahl. Zwölf Jahre ist sie jetzt schon im Amt - aber was hat sich in dieser Zeit in Deutschland getan? Vor allem: Was ist gefühlte Wahrheit und was ist Realität?

Von: Max Zierer

Stand: 24.04.2017 | Archiv

Merkel | Bild: BR

Unter Angela Merkel geht es Deutschland gut, weil die Arbeitslosigkeit gesunken ist. Das ist für viele eine gefühlte Wahrheit – aber wie sieht es wirklich aus? Schaut man sich andere Indikatoren an, zum Beispiel die Zahl der Kinder die in Familien leben, die Hartz IV bekommen, dann sieht es nicht ganz so toll aus. Die Zahl hat sich nämlich seit den Zeiten von Merkels Vorgänger Schröder nicht wesentlich verändert. Es sind immer noch knapp 2 Millionen Kinder. Zuletzt ist die Zahl sogar wieder gestiegen, obwohl die Arbeitslosigkeit ja gesunken ist. Die Realität ist eben kompliziert.

Daten zum selber zeichnen

Um einen Vergleich zwischen gefühlter Wahrheit und Realität geht es bei "Merkel nach Zahlen" von BR Data – der Dateneinheit vom BR. Die Idee: Wir User sollen selbst ein Diagramm zeichnen, wie sich zum Beispiel die Arbeitslosenzahlen unter Kanzlerin Merkel entwickelt haben. Im Vergleich mit der echten Kurve soll der Unterschied zwischen der eigenen "gefühlten Wahrheit" und der Realität gezeigt werden.

Wissen testen: Von Klimaschutz bis Abschiebungen

Beispiel Klimaschutz: Die gefühlte Wahrheit ist, dass weniger Treibhausgas in die Luft geblasen wird, seit Angela Merkel Kanzlerin ist. Stimmt auch, nur eben bei weitem nicht so viel weniger, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Oder Beispiel Abschiebungen: Ja, seit 2015 schiebt Deutschland wieder mehr Menschen ab – allerdings immer noch etwas weniger als zu Zeiten von Kanzler Schröder.

Das Ganze beruht übrigens auf einer Idee der New York Times – da kann man das Amerika der Obama-Jahre Revue passieren lassen. Für Deutschland heißt es: Merkel nach Zahlen.