Die Akte "Pool-Professor" Wie ein Prof aus Ingolstadt sich selbst aus dem Amt bugsiert hat
Dass man für gute Noten an der Uni einiges leisten muss und manchmal auch nicht um eine kleine Schleimerei rumkommt, ist nichts Neues. Extrem seltsam wird’s allerdings, wenn man dem Prof einen Whirlpool in den Garten basteln soll.
Die Akte "Pool-Professor": Was klingt wie der billige Titel einer Krimiserie, ist echt passiert. Und zwar in Ingolstadt.
Konkret geht’s um Folgendes: Ein Professor der Fachhochschule Ingolstadt lässt sich von amerikanischen Firmen mehrere Whirlpools für seinen Garten spendieren - zu Forschungszwecken natürlich. Danach lässt er seine Studenten insgesamt mehr als 1.000 Stunden in seinem Garten werkeln, damit die Blubberpools noch besser laufen. Dabei entstehen sogar Semesterarbeiten mit Themen wie: "Theoretische Berechnungen zur Energieeffizienzverbesserung eines Whirlpools bei Installation eines Verdampfers im Keller eines Wohnhauses". Die Ergebnisse der Arbeiten wanderten wieder zurück an die Pool-Hersteller. Der Spitzname "Pool Professor" kommt schließlich nicht von irgendwoher.
Vom Whirlpool in den Gerichtssaal
Entlohnt wurden die ganzen Arbeiten mit guten Noten, Relax-Sessions im Whirlpool und diversen Forschungsreisen in die USA - bezahlt von den Hersteller-Firmen natürlich. Aber irgendwann hatten die Studenten darauf keine Lust mehr und legten Beschwerde ein. Die Unileitung verwarnte den Professor mehrmals erfolglos, woraufhin die Angelegenheit vor Gericht landete.
Seit gestern steht fest: Der "Pool-Professor" wird in Zukunft viel Zeit haben, das Geblubber in seinem Whirlpool zu genießen. Das Verwaltungsgericht München hat nämlich entschieden, dass er seinen Beamtenstatus jetzt los ist. Außerdem kam heraus, dass der Professor über die Jahre mindestens 60.000 Euro für Reisekosten, Ersatzteile oder Entwicklungskosten von den Entwicklerfirmen kassiert hat.