Gefühle, die uns fehlen Geht's dir mbuki-mvuki oder eher gigil?
Manchmal fehlen uns die Worte - vorallem wenn es um Gefühle geht. Was nicht bedeutet, dass wir unfähig sind. Für manche Emotionen gibt es bei uns einfach kein Wort. Ein Wissenschaftler aus England hat uns die Fehlenden gesammelt.
Habt ihr euch schon mal so richtig "gigil" gefühlt - also den unwiderstehlichen Drang verspürt, jemanden zu piksen, oder zu drücken, weil der oder diejenige einfach total süß ist? Oder ging es euch auch mal "mbuki-mvuki". Also musstet ihr euch schon mal die Kleider vom Leib reißen, weil die Musik im Club so geil war? Vielleicht seid ihr auch eher so der "Natsukashii"-Typ? Dann empfindet ihr ein nostalgisches, auf Erinnerungen beruhendes Verlangen nach der Vergangenheit und gleichzeitig die deprimierende Gewissheit, dass es vorüber ist.
Endlich Wörter für unsere deepen Empfindungen
Diese Wörter stammen aus Afrika, von den Phillipinen und aus Japan. Ein deutsches Wort für "in-Extase-die-Klamotten-wegschleudern" gibt es laut dem Duden nicht - auf Englisch gibt es auch keins. Der britische Wissenschaftler für positive Psychologie Tim Lomas will das ändern: Er hat ein Online-Lexikon ins Leben gerufen, in dem man Wörter nachschauen kann, die alle unsere deepen Gefühle beschreiben. Unterteilt nach Art der Empfindung und nach Ländern.
Das alles hat sogar einen Sinn. Denn die Wissenschaft geht davon aus, dass Menschen die ihre Gefühle differenzierter beschreiben können, negative Emotionen schneller loswerden. Ein größerer Gefühls-Wortschatz hilft außerdem, besser mit Stress umzugehen. Es gibt auch Untersuchungen mit Kindern, die zeigen: Diejenigen, die ihre Gefühle besser ausdrücken können, schreiben bessere Noten und benehmen sich im Klassenzimmer gut. Lomas hat die Vision, dass die Menschen sich selbst besser verstehen, wenn sie wissen, wie sie ihre Gefühle beschreiben können.
Die acht nützlichsten Gefühle, die uns fehlen
Die deutsche Sprache ist übrigens voll mit Gefühls-Vokabeln, die so nur bei uns existieren. Heimat zum Beispiel. Oder Sehnsucht, Weltschmerz, Zeitgeist und die gute alte Wanderslust. Wir wissen also ganz gut, wie es geht, sein tiefstes Inneres mitzuteilen. Falls ihr aber doch mal keine Ahnung habt, was ihr sagen sollt, in der einen oder anderen Situation - Hier die acht nützlichsten Gefühle und ihre Namen:
Uitwaaien (holländisch): Das erfrischende, wiederbelebende Gefühl während eines Spaziergangs gegen den Wind.
Iktsuarpok (inuit): Das Gefühl, das man hat, wenn man auf jemanden wartet, während ein Dritter vor die Tür geht um zu checken, wann die erwartete Person eintrifft.
Kekau (indonesisch): Nach einem heftigen Alptraum langsam wieder in die Realität zurück kommen.
Desbundar (portugiesisch): Die eigene Verklemmtheit dadurch verlieren, dass man einfach Spaß hat.
Peiskos (norwegisch): Das wohlige Gefühl vor einem knisternden Feuer zu sitzen und die Wärme zu genießen.
Curglass (schottisch): Das krasse Gefühl, wenn man ganz plötzlich in eiskaltes Wasser fällt.
Sobremesa (spanisch): Die Situation, wenn das Essen eigentlich beendet ist, das Gespräch aber weitergeht.
Shinrin-yoku (japanisch): Die absolute Entspannung, hervorgerufen durch ein ausgiebiges Bad im Wald.