Demokratie in Bewegung Neue Mitmach-Partei geht an den Start
Politik für alle: Das will die neue Partei "Demokratie in Bewegung". Schon bei der Bundestagswahl im Herbst will sie antreten. Wir haben mit dem möglichen Bayern-Kandidaten Alexander Thamm gesprochen.
PULS: Was wollt ihr jetzt anders machen, als alle anderen demokratischen Parteien, die es schon bei uns gibt?
Alexander Thamm: Wir wollen versuchen, moderne Elemente in die Politik zu bringen und vor allem wollen wir das Initiativ-Prinzip in die Politik tragen. Heutzutage haben wir oft eine Diskrepanz: Menschen sind politisch, aber wollen nicht mehr unbedingt in Parteien - weil vielleicht die Zeiträume nicht mehr passen, wie man sich dort engagiert. Deshalb versuchen wir moderne Elemente der Mitbestimmung ins Parteiwesen zu tragen. Bei uns kannst du mitmachen als Parteimitglied aber auch als Beweger und Bewegerin. Das heißt, du kannst sagen, ich möchte eine Initiative starten über euch und für die Zeit bin ich dabei. Aber dafür muss ich nicht unbedingt die gesamte Parteistruktur mitmachen.
Das ist eine starke Ausrichtung in Richtung Mitmachpartei. Es passiert wahrscheinlich viel online. Das erinnert ein bisschen an die Piratenpartei, die vor einigen Jahren aufkam, erstmal auch erfolgreich war und dann aber massiv abgestürzt ist. Was unterscheidet euch von den Piraten?
Die Piraten haben wahnsinnig viel erreicht für das Thema Netzpolitik. Ohne die wären wir nicht da, wo wir jetzt stehen. Aber wir haben gesagt, wir brauchen klare Ethik-Grundregeln. Als Mitglied der Partei und als Abgeordnete verpflichtest du dich zu gewissen Ethik-Grundsätzen. Wir haben sehr gute Strukturen aufgebaut, damit es uns eben nichts zerreißt in den Diskussionen. Und wer bei uns aufgenommen werden will, geht durch das Vieraugen-Prinzip. Wir schauen also, dass die, die zu uns kommen, unsere Werte mittragen.
Welche Werte sind das und für was steht Ihr noch?
Wir stehen für Gerechtigkeit. Das steht bei uns ganz weit oben. Natürlich auch für Demokratie und Transparenz, für Weltoffenheit und Vielfalt nach innen und nach außen - also gegen die Abschottung Deutschlands. Wir sind für eine noch demokratischere Europäische Union. Und wir setzten uns für Zukunftsorientierung und Nachhaltigkeit ein. Die konkreten Projekte, die kommen später von der Basis.
Das sind alles super Ideen, aber warum braucht man dafür eine neue Partei? Warum nehmt ihr nicht eure Ideen und tretet in eine Partei ein, die es schon gibt, um diese umzusetzen? Das wäre doch viel einfacher.
Wäre einfacher, aber warum nicht? Warum gründen große Unternehmen derzeit alle Start-Ups? Weil man in den großen Strukturen das Neue nicht ausprobieren kann. Wir sind eben das Start-Up der Politikszene mit ein bisschen mehr Erfahrung, mit einer extrem professionellen Beratung. Und wenn die anderen Parteien unsere Ideen übernehmen, wunderbar! Aber ich glaube, wir müssen das jetzt ausprobieren, denn es herrscht so viel Misstrauen zwischen diesen außenparteilich-engagierten Leuten und der Politik, und wir versuchen das wieder zusammenzubringen.
Mehr über die Partei "Demokratie in Bewegung" erfahrt ihr auf ihrer Seite.
Sendung: Filter, 03.05.2017, 15:30 Uhr