Startrampe // Claire Mit Synthiepop in die Umlaufbahn
Als raketenhaft könnte man die bisherige Karriere von Claire beschreiben. Drei der vier Jungs haben eigentlich eine Agentur und produzieren Auftragsmusik für Werbespots, Filme und Computer-Games. Irgendwann war ihnen das zu wenig.
Flo, Messel und Nepo entdeckten den YouTube-Kanal ihrer Bekannten Josie-Claire, die sehr gekonnt mit immer leicht heiserer Stimme Songs von Lady Gaga und Kings Of Leon coverte. Sie luden sie ein, im Studio mit ihnen einen Song für das Video eines Freundes zu produzieren – und es funkte. In Nullkommanix war das Projekt Claire geboren und nicht mal ein Jahr später der Plattenvertrag bei einem Majorlabel unterschrieben.
Dafür verantwortlich: die vier Synthiepop-Songs der ersten Claire-EP "The Empire", die stadiontauglich, aber nie platt klingen, weil immer genug kleine Schräglagen zu finden sind. Dank des relativ frisch dazu gestoßenen Schlagzeugers Fridl kann die Band die Stücke mittlerweile auch live formidabel umsetzen. Davon konnte man sich ja auch beim on3-Festival 2012 überzeugen.
Megaperfektionismus treibt so richtig dicke Blüten
Momentan sind Claire gerade dabei, sich so richtig als Band zu erfinden – und Songs für ihr Debütalbum zu schreiben. Darum, dass sie ein eigenes Studio haben, in dem sie Tag und Nacht werkeln können, beneidet sie sicher manch andere Band. Andererseits kann der Megaperfektionismus genau aus diesem Grund auch so richtig dicke Blüten treiben. Bis alle fünf Bandmitglieder finden, dass ein Song tatsächlich fertig ist, kann schon mal viel Wasser die Isar runterfließen. Dazu kommt, dass sie höchst unterschiedliche Musik hören. Schlagzeuger Fridl kommt aus der Punk-Hardcore-Ecke, die anderen Jungs sind verkappte HipHopper.
Musik wie "saure Gummibärchenschlangen"
"We are the next ones to come" singt Josie in einem der Songs und man will dieses Statement sofort auf die Zukunft dieser Band beziehen. Die Hauptbühne beim Melt-Festival, denn da würden sie unfassbar gerne mal spielen, könnte für sie gar nicht mehr so unendlich weit weg sein. In einem Interview hat Josie die Musik von Claire mal mit den "sauren Gummibärchenschlangen" verglichen, "die man früher immer im Kiosk oder im Tante-Emma-Laden mit seinen hart ersparten Pfennigen gekauft hat." Dabei kann man sich an ihrer Musik doch gar nicht den Magen verderben.
Kommentieren
Jo Miller, Sonntag, 10.Februar 2013, 15:55 Uhr
1. Claire
Habe Claire beim on3 Festival erlebt - einfach hammer - schön sie endlich einmal wieder zu hören - danke!
Antworten