Startrampe // Sara Lugo Initialzündung: Teddybär-Song

Ganze sechs Jahre hat Sara Lugo gebraucht, bis sie bereit war, ihr Debütalbum zu veröffentlichen. Aber jemand, dessen Vorbild die Soul-Königin Erykah Badu ist, kann einfach nichts veröffentlichen, was "halbscharig daherkommt".

Von: Frederik Kunth

Stand: 20.04.2011 | Archiv

Sara Lugo im Portrait: "Die Leute sollen lernen, intensiver zu fühlen"

Viele Stunden Gesangsunterricht hat sie genommen und immer wieder an ihren Texten gefeilt, bis schließlich alle Songs für ihr Debütalbum "What About Love" fertig waren. Und wenn zwischen üben und texten noch Zeit war, dann hat sie als Babysitterin gejobbt, denn so ein Musikerleben muss ja auch irgendwie finanziert werden.

Bruder als Vorbild

Sara Lugo ist Mitte 20 und kommt aus einer puertoricanisch-deutschen Familie. Geboren wurde sie in der Nähe von Schweinfurt, wo ihr Vater als Soldat stationiert war. Bald zog es die Familie nach Weßling, in die Nähe von München. Immer mit dabei: Musik. Anfangs hat Sara zu Kindermusical-Kassetten mitgesungen, ihr großer Bruder Nathan hat sie zum Reggae gebracht. Als sie acht, neun Jahre alt war, schallte aus seinem Zimmer immer dieser eine Song des britischen Reggae-Sängers Macka B, "Squeeze Me" oder der "Teddybär-Song", wie Sara ihn wegen einer Textzeile nannte. Ab diesem Moment war klar, wohin ihre musikalische Reise gehen sollte.

Musikvideo Sara Lugo - Locked Away

Wobei das nicht heißen soll, dass sich Sara auf einen Stil festlegen lässt. Die Songs auf "What About Love" grooven zwischen Soul, Jazz, Pop und Reggae vor sich hin. Den Pop von Sade und Sting mag Sara schließlich ebenso wie den Reggae von Aswad oder Damiam Marley. Und natürlich den kunterbunten Funk-Worldmusic-Reggae-Mix von Jamaram, der Band, in der ihr Bruder Tom singt und mit der sie auch schön öfter auf der Bühne stand.

Glück, Ehrgeiz und völlige Entspanntheit

Aufgenommen hat Sara das Album mit dem Münchner Dub-Produzenten Umberto Echo. Er hat auch die Riddims, also die Reggae-Instrumentals, mit ausgesucht, auf denen viele der Songs basieren. Und einen Song hat sogar der Jan Delay-Gitarrist Loomis Green produziert. Er hörte Sara zufällig auf einem Festival an einem Essensstand singen, als er gerade aus dem Tourbus kam. Er fragte sie spontan, ob sie nicht mal was zusammen machen sollten.

Und genauso ist es dann schließlich auch passiert. Glück gehabt? Ja. Aber auch Ehrgeiz. Und trotzdem Entspanntheit. Eine Mischung, die Sara Lugo noch ganz schön weit bringen könnte.