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Hilfe für Aleppo "Die Güter stehen bereit"

Die Situation in Aleppo ist dramatisch. Jetzt hat Russland einer wöchentlichen Feuerpause zugestimmt. Ein Interview mit Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der Union im Bundestag.

Stand: 22.08.2016

Den Menschen fehlt es an allem. Ein Ende der Bombardements auf die syrische Stadt Aleppo ist nicht in Sicht. Immerhin hat Russland, mit Luftangriffen auf Seiten des Assad-Regimes am Krieg beteiligt, einer wöchentlichen 48-stündigen Feuerpause zugestimmt. In dieser Zeit sollen die Menschen mit dem nötigsten versorgt werden. Was kann Europa, was kann Deutschland tun, um die Lage in Aleppo zu verbessern?

"Die Güter stehen bereit. Aber wir müssen natürlich darauf achten, dass die, die die Güter in die Stadt bringen, nicht von Bombenangriffen bedroht sind", so Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion.

Schon früher waren allerdings Waffenruhen vereinbart worden, eingehalten wurden sie meist nicht. Die aktuell vereinbarten Zeiten, in denen die Waffen ruhen sollen, sind eine Forderung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, in dem auch Russland sitzt. Russland sei damit in der Mitverantwortung betont Jürgen Hardt. Auch wachse der Druck der Weltöffentlichkeit und zeige Wirkung.

"Der Kampf um Aleppo zeigt das ganze Dilemma des Syrien-Konfliktes auf: dass nämlich keine der beiden Seiten gewinnen kann. Für die russische Seite ist es schwierig, das einzugestehen."

Jürgen Hardt

Nur von außen, durch massive Bekämpfung des islamischen Terrorismus und durch eine Friedenslösung zwischen dem Assad-Regime und den Oppositionskräften in Syrien, könne es zu einem Frieden kommen. Das könne nur am Verhandlungstisch erreicht werden, letztlich bei den Vereinten Nationen in New York und nur, so Jürgen Hardt, wenn auch Russland bereit dazu sei. Mit Assad werde es allerdings keinen Frieden in Syrien geben können. Das einzugestehen, sei für Putin schwierig.


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